Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Deutsche Verstärkungen. — Pläne der Gegner. 
ZSS 
Die Verwendung der Flieger (jetzt insgesamt acht Feld-, vier Artillerie- 
flieger-Abteilungen, acht Kampfgeschwader-Staffeln und zwei Gruppen von 
zusammen 16 Jagdflugzeugen) war durch einen Armeebefehl vom 4. Juli 
einheitlich geregelt worden. Danach fiel den Armee-Fliegerabteilungen 
Fernerkundung zu, die einzeln oder in Gruppen und falls erforderlich gewalt- 
sam im Zusammenwirken mit Kampfstaffeln durchzuführen sei, den Truppen- 
Fliegerabteilungen Nahaufklärung, Vilderkundung für besondere Kampf- 
zwecke und Zusammenarbeit mit der Artillerie, den Jagdflugzeugen Angriffe 
auf gegnerische Flieger, den Kampsgeschwadern und -staffeln gewaltsame 
Aufklärung und Bombenangriffe ins feindliche Hintergelände. 
Wenn die bei Beginn fast jeder großen Abwehrschlacht eintretenden 
Anfangserfolge eines mehrfach überlegenen Gegners verhältnismäßig gering 
geblieben waren, so war das der bewunderungswürdigen Widerstandskraft 
der deutschen Truppen zu verdanken, die trotz schwerster Anfangsverluste in 
zäher Abwehr und ausopfernden Gegenstößen dem Feinde jeden Fußbreit 
Boden streitig gemacht hatten. 
General vonVelow erwartete bestimmt eine Fortsetzung der feind- 
lichen Durchbruchsversuche und meldete der Obersten Heeresleitung, daß die 
Armee sich zunächst auf Halten und Ausbau der augenblicklichen Stellung 
beschränken wolle. Größere Gegenangriffe seien erst nach weiterer Klärung 
der Lage beabsichtigt. 
D e r 6. b i s 18. I u l i. 
Karten 4, 5, Skizzen 18 bis 20,Anlage 3. 
Die Gegner waren nach den ersten großen, aber doch auch für sie 
überaus verlustreichen Überraschungserfolgen nicht sobald in der Lage, den 
Angriff mit ganzer Kraft wieder aufzunehmen. Nur Schritt für Schritt ver- 
mochten sie sich vorwärts zu kämpfen. Die britische Reserve-Armee, deren 
Abschnitt bis über die Straße Albert—Bapaume nach Süden ausgedehnt 
worden war, hatte jetzt La Boisselle und Ovillers als Angriffsziel für ihren 
rechten Flügel. Bei der 4. Armee verging ein Tag um den anderen mit Vor- 
bereitungen, um Trünes-Wald—Wald von Mametz—Contalmaison als 
Ausgangspunkte für den Sturm auf die deutsche zweite Stellung in 
die Hand zu bekommen. Der Angriff selbst wurde infolgedessen erst für den 
14. Juli in Aussicht genommen. Südlich der Somme lag die Hauptlast 
des Kampfes auf dem französischen I. Kolonialkorps, das in dem deutscher- 
seits geräumten Gebiet rasch vorwärts gekommen war, jetzt aber unter um- 
fassender deutscher Artilleriewirkung vor allem aus nördlicher, aber auch 
aus südlicher Richtung stark litt. Sein Kommandierender General drängte 
auf Fortnahme der Stellung Denioeourt—Soyecourt—„Sternwald" 
(Waldstück 1 Kilometer nordwestlich von Vermandovillers). Dazu wollte
	        
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