Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront im Juli und August. — 
Somme-Schlacht. 
2. Jim. Kommandierenden General des VI. Reservekorps, General der Infanterie 
von Goßler, wurden die zwischen Montanban und der Somme durch- 
einandergewürfelten Teile der 12. Infanterie-, und seiner 11. und 12. Re- 
serve-Division unterstellt. Den Oberbefehl behielt aber auch über diese 
Truppen zunächst noch Generalleutnant von Stein unter der Bezeichnung 
„Gruppe Stein". Er meldete die Ablösungsbedürftigkeit der 26. und 
28. Reserve- sowie der 12. Infanterie-Division. Zur Durchführung, die 
teilweise schon im Gange sei, wäre noch mindestens eine Division nötig. 
„Setzt der Gegner seine Angriffe fort und dehnt er sie schärfer als bisher 
auf die 52. Infanterie- und besonders die 2. Garde-Reserve-Division aus, 
so werden zwei weitere Divisionen zur Ablösung erforderlich. Der Gegner 
hat auf dem linken Flügel bei Fricourt—Montauban und Maricourt Ge- 
lände gewonnen. Das Korps beabsichtigt, ihn an dieser Stelle wieder in 
seine alte Stellung zurückzuwerfen. Zu diesem Gegenstoß muß ein Korps 
zu zwei Divisionen bereitgestellt werden". Vorerst konnte das Armee-Ober- 
kommando aber nur die 3. Garde-Infanterie-Division und 15 schwere Bat- 
terien') überweisen. Damit war der Gegenangriff nicht durchzuführen; auch 
die Gruppe Stein blieb auf reine Abwehr angewiesen. 
Die Hammerschläge der Gegner wurden aber zunächst schwächer. 
Bei ihnen wirkten sich die Ergebnisse der ersten Schlachttage verschieden 
aus. Die Engländer waren enttäuscht, bei den Franzosen herrschte Ve- 
geisterung und Siegeszuversicht. Gleichzeitig machte sich fühlbar, daß die 
beiderseitigen Wünsche in operativer Hinsicht auseinander gingen. 
General H a i g verurteilte die Vorsicht, durch die sich, wie er meinte, 
General Rawlinson größere Erfolge bei Montauban, wo der Einbruch 
geglückt war, hatte entgehen lassen. Dorthin ließ er den Schwerpunkt der 
Angriffe verlegen. In diesem Sinne waren bereits am 1. Juli abends die 
beiden nördlichsten Korps der 4. Armee General Gough unterstellt worden, 
der für diese „Reserve-Armee" zunächst den Auftrag erhielt, den Gegner 
zu beschäftigen, damit die Stoßkraft der übrigen Korps aus der Linie La 
Boifselle—Montauban um so stärker zur Wirkung käme. Es galt, die 
deutsche zweite Stellung auf den beherrschenden Höhen von Poziöres und 
Longueval zu nehmen. Der Weg dorthin führte über weithin eingesehenes 
offenes Gelände. Daher wollte man sich zunächst aus Sturmentfernung 
heranarbeiten. Das kostete Zeit. 
Operativ gesehen nahm der Angriff der Engländer die Richtung nach 
Norden, ihre Angriffsfront wurde schmaler. Das widersprach den Wün- 
schen der Franzosen^). Vergeblich bemühte sich General I o f f r e, es zu 
') 8 Schw. Feld-Haub.-, 5 Mrs.-, je 1 10 cm. und 13 cm°Kan. Bttr., die in der 
Zeit zwischen dem 4. und 6. Juli von der 5. Armee eintrafen. — 2) S. 338 f.
	        
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