Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Endgültiger Entschluß zur Somme-Offensive. 
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der Kriegsminister General Roques, der französische Oberbefehlshaber 
General Ioffre, fein Generalstabschef General de Castelnau, General Foch 
und der englische Oberbefehlshaber General Haig zugegen waren. General 
Foch, der Führer der zur Mitwirkung beim Angriff berufenen Heeres- 
gruppe Nord, trat zunächst für Verschiebung der Offensive bis zum nächsten 
Jahre ein. Andererseits hatten die Generale Pstain und Rivelle dem Minister- 
Präsidenten gerade eben in Verdun erklärt, daß eine Cntlastungsoffensive 
nötig sei, um die Festung halten zu können. Anter diesen Umständen stimmte 
schließlich auch General Foch der Ausführung einer Entlastungsoffensive 
schon in diesem Jahre zu; das Ziel könne dann aber nicht der Durchbruch 
durch die deutsche Front sein. Das Maß der französischen Beteiligung an 
der allgemeinen Offensive, so legte General Ioffre dar, hinge nach wie 
vor von der Entwicklung der Verhältnisse bei Verdun, aber auch vom Zeit- 
Punkt des Angriffs ab; Frankreich würde bei gleichem Kräfteverbrauch wie 
bisher in zwei Monaten nicht über eine einzige frische Division mehr ver- 
fügen. Der englische Angriff aber bleibe, selbst wenn er nur von französischer 
Artillerie unterstützt werden könne, unbedingt notwendig. General Haig 
erklärte, daß seine Regierung mit der Offensive einverstanden und daß er 
den Wünschen des Generals Ioffre entsprechend am 1. Juli dazu bereit sei. 
Cr regte nochmals, wiederum ohne Erfolg, an, dazu auch Truppen von Salo- 
niki heranzuziehen. Ioffre teilte schließlich mit, daß Italien die Russen um 
Vorverlegung ihrer Offensive gebeten hätte, daß aber die russische Heeres- 
leitung und auch er selbst gegen eine übereilte Operation wären. Cr hoffte, 
daß die französische und die englische Armee an der Somme vierzehn Tage 
nach dem auf den 15. Juni festgesetzten Beginn der russischen Offensive 
angriffsbereit sein würden. Dabei wußte er noch nicht, daß auf perfön- 
liche Vorstellungen des Königs von Italien beim Zaren General Brussi- 
low schon am 4. Juni, also zehn Tage vor dem Hauptangriff, einen Cnt- 
lastungsangriff gegen den Abschnitt des österreichifch-ungarifchen Heeres 
führen sollte. 
Die Stärkeverhältnisse an den verschiedenen Fronten wurden Ende Mai. 
zu dieser Zeit wie folgt angenommen: 
Vierverband: Mittelmächte: 
Westfront: 
95 französische 
49 englische 
6 belgische 
zus.: 150 Divisionen 125 deutsche Divisionen
	        
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