Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

5lmschau nach österreichisch-ungarischer Truppenhilfe. 
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Erwägung zu ziehen". Cr würde dann mit ihr in Verbindung treten und 
sich viel davon für die gemeinsame Sache versprechen. „Große Erfolge 
kann man jetzt eigentlich nur noch durch überraschendes Handeln erreichen. 
Mit den Italienern würden wir zusammen später schon fertig werden". 
General von Cramon antwortete am 4. Mai, daß nicht beabsichtigt sei, die 
italienische Offensive aufzugeben. Generaloberst von Conrad habe ihm 
gesagt, er könne jetzt nicht mehr zurück. Cs bedürfe nur noch eines Druckes 
auf den Knopf, um das Feuer zu eröffnen. Falls aber der Durchbruch an 
der Tiroler Front nicht gelingen sollte, so stünden alle frei werdenden 
österreichisch-ungarischen Truppen zu gemeinsamem Handeln zur Verfügung. 
Generaloberst von Conrad habe den Herzenswunsch, gemeinsam mit dem 
deutschen Generalstabschef einen Schlag zu führen, der dem großen Ringen 
ein Ende bereiten könnte. 
Doch der Beginn des Angriffs gegen Italien zog sich weiter hinaus. 
Am 12.Mai wandte sich General von Falkenhayn daher aufs neue 
an General von Cramon: „Da man auch jetzt wieder den Termin für Beginn 
der Offensive in Tirol ungenutzt hat verstreichen lassen müssen, wird Unter- 
nehmen wohl immer weniger aussichtsreich. Andererseits wachsen unzweifel- 
Haft die Aussichten eines mit Hilfe starker schwerer Artillerie der Öfter- 
reicher an der Westfront operativ überraschend geführten Stoßes täglich. 
Auf Mitwirkung k. u.k. Truppen würde dabei nur in geringem Maße gerechnet 
zu werden brauchen ..." Diese Mitteilung kreuzte sich mit einem Bericht 
des Generals von Cramon, nach dem Generaloberst von Conrad seine Pläne 
an der italienischen Front eingehend dargelegt und gebeten habe, die Oberste 
Heeresleitung darüber zu unterrichten; die Feuereröffnung werde für den 12. 
bis 15. Mai erwartet. General von Falkenhayn dankte dem verbündeten 
Generalstabschef unmittelbar für diese Mitteilung und sprach herzliche 
Wünsche für das Gelingen aus. General von Cramon aber erhielt den Auf- 
trag: „Falls etwa, was der Himmel verhüten möge, trotz aller Vorberei- 
tungen die Operation zum Stocken kommen sollte, wird es Ihre Aufgabe sein, 
rechtzeitig auf die Vorteile einer überraschenden gemeinsamen Offensive an 
anderer Stelle, nämlich der Westfront, hinzuweisen. Mit einer solchen neuen 
Unternehmung dürfte aber nicht gewartet werden, bis die jetzt im Gange 
befindliche sich etwa völlig totgelaufen haben sollte". 
Inzwischen hatten die Kampfhandlungen im Maas- 
Gebiet weiter einen unbefriedigenden Fortgang genommen. Wohl 
brachten die Vorstöße auf dem Westufer eine Reihe örtlicher Erfolge, auf 
dem Ostufer aber war am 7. Mai ein großer Angriff auf die Linie 
Thiaumont-Ferme—Cailette-Wald—Fort Vaux nach anfänglichen Teil¬
	        
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