Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Oberste Heeresleitung bis zum Beginn der Somme-Schlacht. 
Bis Mitte 20.April hatte er der Obersten Heeresleitung die Wegnahme der feindlichen 
a' Stellungen nordöstlich von Albert und ein Vorgehen bis zum Anere-Vach 
vorgeschlagen. General von Falkenhayn war dem Offensivgedanken an sich 
nicht abgeneigt, zog jedoch nicht nur einen zuvorkommenden Schlag gegen 
den südlichen Teil der britischen Front, sondern auch einen Angriff gegen die 
französische Front nördlich der Oise in Betracht. Cr antwortete: „Entschei- 
dung darüber, ob und wo ein Angriff auf Front zwischen Loretto-Höhe^) 
und Oise geführt werden soll, muß noch vorbehalten bleiben". Wenige Tage 
später schied mit dem Fallenlassen des Angriffsplanes gegen Amts*) die 
britische Front, soweit sie der 6. Armee gegenüberlag, aus den Erwägungen 
aus. General von Falkenhayn lenkte sein Augenmerk nunmehr zunächst ganz 
auf das Teilstück der französischen Front zwischen dem Avre-Vach und der 
Oise. In den letzten Tagen des April — der genaue Zeitpunkt steht nicht 
fest — wurde die 2. Armee beauftragt, den Entwurf eines Angriffs auszu- 
arbeiten, „der, aus der Front Avre-Vach—Oise auf St. Just—Verberie 
angesetzt, die Möglichkeit eines operativen Durchbruchs schaffen" sollte. 
Die daraufhin vorgelegte Denkschrift des Generals von Velow billigte 
einem solchen Angriff „auf einem großen Teil der Front" zwar „zunächst" 
Aussicht auf Erfolg zu, glaubte jedoch, daß im Endergebnis nur ein etwa 
30 Kilometer breiter Keil in die feindliche Front getrieben, diese aber keines- 
Wegs zum Einsturz gebracht werden würde. Der Einbruch würde nach wenigen 
Tagen zum Stehen kommen und die deutsche Truppe sich dann in schwieriger 
Lage befinden. Die Stärkeberechnung sah einen Zuschuß von 20Divisionen 
und nahezu 170 schweren Batterien vor. Infolge dieser unbefriedigenden 
Aussichten kam General von Velow auf seinen bereits Anfang März") vor- 
geschlagenen Angriff beiderseits der Somme zurück, der bei einer Ver- 
stärkung durch zunächst 13 neue Divisionen bedeutend erweitert und aus- 
gestaltet werden könne. 
General von Falkenhayn erhielt diese Denkschrift vermutlich am 
10. Mai bei seiner Anwesenheit im Armee-Hauptquartier St. Quentin, so 
daß ihm der Inhalt, insbesondere auch der Vorschlag für einen Angriff 
beiderseits der Somme, wahrscheinlich mündlich noch näher erläutert worden 
ist. Am nächsten Tage beauftragte er das Oberkommando telegraphisch, den 
Anfang März vorgelegten Angriffsentwurf in erweiterter Form baldigst 
einzureichen. Am 13. Mai wurde Generalmajor Grünert, der General- 
stabschef der 2.Armee, nach Mezieres berufen „zur Besprechung über 
1) Vei Lens. 
2) ©.295. 
3) 6.280.
	        
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