Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

294 
Die Oberste Heeresleitung bis zum Beginn der Somme-Schlacht. 
nehmen. Indessen, was er nach dieser Richtung hin in der nächsten Zeit tat, 
ging über Erwägungen und Entwürfe nicht hinaus. 
Bis End- Zunächst erfuhr der von der 6. Armee betriebene Plan des 
Doppelangriffs auf Arras eine erhebliche Abschwächung. Am 
6. April fragte General von Falkenhayn beim Armee-Oberkommando an, 
ob es in der Lage sei, diesen Angriff so früh als möglich durchzuführen, 
wenn ihm statt acht Infanterie-Divisionen nur vier zugeführt würden. Aller- 
dings sollte der Zuschuß an artilleristischer Kraft auf 54 schwere Batterien 
und 28 leichte Feldhaubitz-Vatterien erhöht werden. Damit sank die ge- 
plante Operation noch mehr zu einem reinen Cntlastungsunternehmen für 
die in Gang gehaltene Offensive bei Verdun herab. Umgehend antwortete 
das Armee-Oberkommando: „Für Doppelstoß bei Arras würde die in Aus- 
ficht gestellte schwere Artillerie genügen, nicht aber die Zahl der Divisionen. 
Angriff müßte noch mehr eingeengt werden. Dadurch würde der Fall der 
Stadt Arras in hohem Grade fraglich. Arras muß aber genommen werden, 
sonst bleibt Unternehmen ein Mißerfolg". Der am 11. April eingehende 
Bescheid des Generals von Falkenhayn schob die Ausführung in die Ferne: 
„Doppelstoß Arras bleibt geplant. Zeitpunkt noch nicht zu übersehen. Cs 
wird gebeten, Vorbereitungen möglichst unauffällig so weit zu fördern, wie 
es ohne Überweisung von Truppen, Artillerie und Munition irgend 
angängig ist". 
Am 17. April berichtete die 6. Armee über eine nicht unwesentliche 
Verschiebung der Verhältnisse bei Arras, da die Engländer inzwischen 
ihre Kräfte vor der Armee verstärkt hätten und voraussichtlich noch weiter 
verstärken würden. Der ursprünglich beabsichtigte Einsatz von acht neuen 
Infanterie-Divisionen würde auch jetzt noch zur Erreichung des Angriffs- 
zieles genügen, nicht aber die in Aussicht gestellte artilleristische Kraft, 
„sofern der Angriff auf beiden Seiten von Arras gleichzeitig geführt und 
fließend und ohne Stocken durchgeführt werden" solle. Falls die Oberste 
Heeresleitung nicht imstande sei, den höheren Anforderungen an schweren 
Feldhaubitz-Vatterien, die im einzelnen begründet wurden, zu entsprechen, 
müsse der Angriff, so unerwünscht dies auch sei, in zwei zeitlich getrennte 
Vorstöße zerlegt werden. Hierüber wurde die Entscheidung der Obersten 
Heeresleitung erbeten. Als diese ausblieb, schlug das Armee-Oberkommando 
seinerseits am 25.April vor, alle Vorbereitungsarbeiten für einen späteren 
eigenen Angriff abzubrechen und die Arbeitstruppen ihren Korps zurück- 
zugeben. „Die Maßregel würde gerechtfertigt sein, wenn die Durchführung 
des Angriffs bei Arras sich so lange verzögern würde, daß inzwischen die 
Engländer uns mit einem Angriff an anderer Stelle aller Wahrscheinlichkeit
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.