Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

IV. Die Oberste Heeresleitung vom Angriff auf 
Verdun bis zum Deginn der Gomme-Gchlacht. 
A.Bis Anfang April. 
Karten 1, 2 und 3. 
General von Falkenhayn war mit den Fortschritten, die der Ende Februar. 
Angriff auf Verdun in den ersten Tagen erzielt hatte, durchaus zufrieden; 
schienen sie ihm doch die Aussicht zu eröffnen, mit dem bisherigen Kräfte- 
einsah in kurzem in den Besitz des ganzen Ostufers der Maas zu kommen. 
Dieser weitgehenden Erwartung gab der Generalstabschef noch am Vor- 
mittag des 26. Februar in einer mündlichen Weisung an die 5. Armee Aus- 
druck. Er lehnte dabei auch die tags zuvor beantragte Zuführung von Ver- 
stärkungen - eine Infanterie-Division und allermindestens 13 schwere Vat- 
terien —, die zu möglichst baldiger Einleitung des Angriffs auf dem West- 
ufer dienen sollten, „in Ansehung der Gesamtlage" mit der Begründung ab, 
daß die erforderlichen Kräfte in Kürze den auf dem Ostufer eingesetzten 
Korps entnommen werden könnten. Sein Blick richtete sich bereits über die 
bei Verdun entfesselte, wie er meinte, dem siegreichen Abschluß nahegebrachte 
Kampfhandlung hinaus auf das große Ziel der Vernichtung des französischen 
Heeres. Nicht hier im Maas-Gebiet würde sich dieses Schicksal auswirken, 
sondern an anderer Stelle, wo sich der Feind notgedrungen eine Blöße 
geben mußte und wo er daher durchbrochen werden sollte. Ein solcher Ent- 
scheidungsschlag erforderte Zusammenhalten der verfügbaren Kraft. „Es 
kommt daraus an", so sagte General von Falkenhayn in der erwähnten 
Weisung an das Armee-Oberkommando'), „die Franzosen nicht nur zu 
schlagen, sondern zu vernichten. Das wird sicherer geschehen, wenn die 
Deutschen an anderer Stelle angreifen, nachdem die Franzosen starke Kräfte 
nach Verdun zusammengeführt haben". 
Indessen dieses hoffnungsvolle Bild der Lage änderte sich bald. Die 
ersten Zweifel löste die am 27.Februar erkennbar werdende Stockung in 
der Vorwärtsbewegung aus'). Der 5. Armee wurde die 113. Infanterie- 
Division überwiesen, dafür war die 121. Infanterie-Division aus der Süd- 
front der Armee-Abteilung Strantz zur Verfügung der Obersten Heeres- 
leitung herauszuziehend Da sich ferner die feindliche Artilleriewirkung vom 
') Nach Niederschrift des Ersten Generalstabsoffiziers des A. O. K, 5, Oberstlts. 
»on Heymann, über die mündlich erteilte Weisung (S. 94 und 206). 
2) S. 100.
	        
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