Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Einschränkung der Angriffe. 
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wieder voll in deutschem Besitz. Aber auch hart westlich von ihr war der 
Feind tief eingedrungen, aufgehalten schließlich durch das Feuer rückwärtiger 
Maschinengewehre. Deutsche Gegenstöße vermochten die ursprüngliche Stel- 
lung nicht wieder zu erobern; weitere französische Angriffe brachen jedoch zu- 
sammen. 250 Franzosen blieben gefangen in deutscher Hand, der Gegner hatte 
180 Gefangene gemacht. Deutsche Versuche, in der Nacht zum 17. Juni und Juni, 
in der folgenden das Verlorene wiederzugewinnen, scheiterten. Zahlreiche 
weitere Vorstöße von beiden Seiten in den nächsten Wochen brachten keine 
Veränderung der Linien mehr. Die im besonderen beteiligte 56. Infanterie- 
Diviston verlor bis zum 19. Juni rund 900 Mann. Die Deutschen waren 
südwestlich des Toten Mannes hinter die Höhenlinie zurückgedrückt, beide 
Kuppen aber hatten sie gehalten. 
Die Abwehr war dadurch erschwert worden, daß die Westgruppe 
für den bevorstehenden Großangriff auf dem Ostufer 18 schwere Batterien 
abzugeben hatte. Dafür hatten lediglich die Tagesraten der leichten Feld- 
Haubitz- und einiger schwerer Kanonen-Batterien um ein Geringes erhöht '».bis 
werden können. Immer wieder lebte das feindliche Artilleriefeuer vor allem 26'3uni* 
gegen den Toten Mann zu großer Stärke auf, besonders am 20. Juni. Vom 
21. bis 24. war die deutsche Artillerie durch Beschießung feindlicher Bat- 
terien am Bourrus-Walde und Marre-Rücken zur Unterstützung der Angriffe 
auf dem Ostufer') in Anspruch genommen. 
Als am 24. Juni die ObersteHeeresleitung entschiedene Ein¬ 
schränkung des Kräfteverbrauchs forderte, mußte der Angriff auf dem West- 
ufer endgültig eingestellt werden. Aber die erreichte Linie sollte nicht mehr 
hinausgegangen werden; ihr Ausbau war nachdrücklich zu fördern, Munition 
mußte auch bei der Feldartillerie weitgehend gespart werden^). Nur kleine 
Unternehmungen zu rein örtlicher Verbesserung der Stellungen kamen noch 
in Frage. 
Am Toten Mann blieb die Lage unsicher. In den Nächten zum 
23. und 25. Juni konnten sich jedoch deutsche Kompagnien wieder auf dem 
Höhenrücken südwestlich der Südkuppe festsetzen. 
Im Kampfraum der H ö h e 304 hatte General von Gerok am 25. Juni 
noch die Fortnahme kleiner, in die Flanken der Stellung an der Straße 
Haucourt—Esnes beiderseits hineinragender französischer Grabenstücke durch 
die 54. Infanterie-Division für den 29. und 30. Juni angeordnet. Die 
38. Infanterie-Divifion hatte am I.Iuli vormittags sich in den Besitz des 
') S. 189 ff. — 2) Die Tagesraten für Feldkanonen und leichte Feldhaubitzen 
waren von 30» und 400 Schuß Ende Mai aus 100, Ende Juni aus 6V und 50, am 
13. Juli auf 39 Schuß herabgesetzt worden. Für „Kampftage" blieben seit Mitte Juni 
150 und 130 Schuß ausgeworfen. 
Weltkrieg. X.Band. 17
	        
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