Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westuser: Die Eroberung der Höhe 304. 
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Die obere Führung konnte über die Lage vorerst keine Klarheit 
gewinnen. Am Toten Mann führten die Franzosen ihre Angriffe unentwegt 
weiter'). Das Oberkommando überwies der Angriffsgruppe West elf Mörser- 
Batterien. 
Der bayerischen Division war zunächst aufgetragen worden, ihren «.Mai. 
Angriff auf den Stützpunkt südlich der Termiten-Hügel an der Straße am 
6. Mai mittags zu wiederholen. Das wurde aber dann wieder abgesagt, 
um das Artilleriefeuer auf den Nordteil des Camard-Waldes schärfer 
zusammenfassen zu können. Vei der 11. Neferve-Divifion klärte sich die 
Lage endgültig erst gegen Mittag des 6. Mai. Die Franzosen hielten dort 
überall ihre bisherigen Gräben. Die Angriffstruppen der 4. Infanterie- 
Division meldeten zwar, sie lägen hart vor der Kuppe der Höhe 304, doch 
setzte der Divisionskommandeur, Generalmajor Freyer, Zweifel in die Rich- 
tigkeit der Nachricht. Er glaubte von seinem Gefechtsstand aus die eigene 
Linie einige hundert Meter nördlich der Höhe zu erkennen. General von Gall- 
Witz befahl, nach ausreichender Artillerievorbereitung noch an diesem Tage 
den Nordteil des Camard-Waldes erneut anzugreifen; die Franzosen dürften 
nicht zur Ruhe kommen. Die Verbände der 11. Reserve- und 4. Infanterie- 
Division waren jedoch derart durcheinandergeraten, daß er von seiner For- 
derung schließlich Abstand nahm. Er befahl nun, daß die um das 'linke 
Flugelregiment der 11. Reserve-Division verstärkte 4. Infanterie-Division 
am 7. Mai um 8°morgens den Nordteil des Camard-Waldes von Osten 
und Norden, die 11. bayerische Infanterie-Division um 11° vormittags den 
Stützpunkt südlich der Termiten-Hügel nehmen solle. Im Anschluß daran 
sei der Angriff auf der Hochfläche 304 und gegen den Südteil des Camard- 
Waldes nach erneuter Artillerievorbereitung weiter vorzutragen. 
Das feindliche Feuer auf das Angriffsfeld bei der Höhe 304 schwoll 
abends zu äußerster Stärke an. Um 430 nachmittags hatte auch die eigene 
Artillerie das Feuer wieder aufgenommen. In der Nacht schwiegen nur 
die Mörser. Die 4. Infanterie-Division schob frische Kräfte nach vorn und 
ordnete sich zum Angriff. Bei Tagesanbruch des 7. Mai setzte das Wir- ?. Mai. 
kungsschießen aller Kaliber mit voller Wucht von neuem ein. Als dann um 
8° vormittags die Infanterie vorzugehen versuchte, stellte sich heraus, daß die 
Beobachtung des Divisionskommandeurs vom Tage zuvor richtig gewesen, 
die vorderste feindliche Linie daher vom deutschen Artilleriefeuer gar nicht 
gefaßt worden war. General Freyer entschloß sich zur Wiederholung des 
Angriffs um 6° abends. Die jetzt endlich genauer erkannten, stark besetzten 
feindlichen Gräben wurden von 3° bis 6° nachmittags von 28 schweren Bat- 
') 6.238 und 242. 
Weltkrieg. X. Banv, 
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