Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Anordnungen für den Sturm auf die Höhe 304. 
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zusehen, wenn ihr Schwung sogleich zum Vortragen des Angriffs aus- 
genutzt werden könne. 
Nachdem sich inzwischen der Zustand der Gräben und Wege bei trockener 
und warmer Witterung gebessert hatte, entschied General von Gall- 
w i tz am 28. April auf einen ihm vorgelegten Angriffsentwurf des 
XXII. Reservekorps, daß der Angriff auf die Höhe 304 an drei Tagen 
geführt werden solle. Am ersten Tage sollten, um eine Zersplitterung 
der Artilleriewirkung am Hauptangriffstage zu vermeiden, die Eckstützpunkte 
der feindlichen Vorstellung, rechts der Vogelherd, links ein starkes Werk am 
Wege Bethincourt—Csnes, unter mehrstündiges Artilleriefeuer genommen 
und gleichzeitig der Feind durch starke Beschießung seiner Stellungen an der 
übrigen Front beschäftigt und getäuscht werden. Am zweiten Tage 
sei zunächst vormittags die „Randstellung" nördlich der Höhe 304 unter vier- 
stündiges Feuer zu nehmen, gleichzeitig das Plateau und der Nordteil des 
Camard-Waldes niederzuhalten und die Anschlußstellungen wie tags zuvor 
hauptsächlich mit Feldartillerie zu beschäftigen. Nach weiterem dreistündigen 
Wirkungsschießen gegen die „Vorstellung" sei diese durch das XXII. Re- 
servekorps zu stürmen, der Vogelherd gleichzeitig von Westen her durch 
Teile des VI. Reservekorps. Es hatte sich dann erneutes einstündiges 
Wirkungsschießen gegen die Randstellung anzuschließen, um gegen die 
Höhe 304 durchzubrechen, zum mindesten aber die Randstellung selbst zu 
nehmen. Die Aufgaben des dritten Angriffstages würden sich 
nach dem Erfolge des zweiten richten. Erst wenn es gelungen sei, die 
wichtigsten Teile der Höhe 304 fest in die Hand zu nehmen, seien, wie die 
Erkundungen übereinstimmend zeigten, die Voraussetzungen für die Fort- 
nähme der Stellungen westlich und südwestlich des Toten Mannes gegeben. 
Der Zeitpunkt des Angriffs aber mußte trotz des Drängens der Angriffs- 
gruppe hinausgeschoben werden, denn neben dem Ausbau der Sturm- 
stellungen mußten weitere Übergänge über den Forges-Vach hergestellt und 
südlich des Baches Nahkampfmittel und Verpflegung niedergelegt werden, 
um bei einsetzendem französischen Sperrfeuer vom Nachschub unabhängig 
zu sein. Am 30. April wurde als erster Angriffstag der 3. Mai, als Sturm- 
tag auf die Höhe 304 der 4. Mai befohlen. Nach vorliegenden Nachrichten 
traf der Feind seine Abwehrmaßnahmen in der Erwartung eines deutschen 
Einbruchs auf schmaler Front; er sollte beabsichtigen, durch Vereinigung 
des Feuers zahlreicher Batterien den Angriff abzuschlagen und, falls er 
trotzdem gelinge, dem eingedrungenen Angreifer das Einrichten in der 
Stellung unmöglich zu machen. Das Oberkommando wies darauf hin, 
daß die Angriffe künftig möglichst auf breiterer Front zu führen seien. Für 
den jetzt bevorstehenden Angriff verlangte General von Gallwitz wirksame
	        
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