Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Westufer: Wegnahme der Termiten-Hügel und von Bethincourt. 
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des 8. April wurde abgewiesen; abermals blieben fast 100 Gefangene in 
deutscher Hand. 
Dem ersten Angriff in breiterer Front auf dem Westufer sah der Chef 
des Generalstabes des Feldheeres, General von Falkenhayn, mit 
besonderen Erwartungen entgegen. Er erschien am 9. April persönlich bei 
General von Gallwitz und beobachtete später die Kämpfe aus den Wäldern 
von Consenvoye und Haumont. Nach ruhiger Nacht begann um 9" vor-^ 
mittags das Wirkungsschießen. 
Beim VI. Reservekorps kamen die Angriffsversuche der 11. Reserve- 
Division und der 11. bayerischen Infanterie-Divifion, deren Truppen durch 
die vorhergegangenen Kämpfe bereits erschöpft waren, am 9. April über 
erste Anfänge nicht hinaus. Die Verluste betrugen über 200 Mann. 
Auch beim XXII.Reservekorps blieb bei Vethineourt das Er- 
gebnis hinter den Erwartungen zunächst zurück. Anter Abriegelung des 
Dorfes sollten südlich des Forges-Baches die Wiesenburg von Osten, die 
Bärentatze von Norden genommen werden. Erstere fiel im Laufe des Nach- 
mittags. Einige Maschinengewehre und Gefangene wurden erbeutet. Die 
eigenen Verluste betrugen wenig über 150 Mann. Auch das Dorf Vethin- 
court selbst wurde aus eigenem Entschluß der Truppe genommen. Rund 
550 Gefangene, einige Maschinengewehre, zwei Revolverkanonen zählte dort 
die Beute. Für den Angriff von Norden gegen die Bärentatze hatte die 
12.Reserve-Division zwei von rückwärts anmarschierende völlig frische 
Bataillone der 43. Reserve-Division bestimmt. Da diesen aber Zeit zur Vor- 
bereitung und Erkundung gefehlt hatte, gelang es ihnen erst nach Einbruch der 
Dunkelheit, den Forges-Bach zu überschreiten und schließlich am 10. April 
mittags nach nochmaliger zweistündiger Artillerievorbereitung die Bären- 
tatze zu nehmen. Weiter rechts drang gleichzeitig der linke Flügel der 
11. Reserve-Division in die Gräben südwestlich davon ein. Bei einem eigenen 
Verluste von rund 550 Mann wurden 350 Gefangene und elf Maschinen- 
gewehre eingebracht. 
Beim Angriff auf dem Toten Mann und östlich davon zerflatterte 
die Artillerie- und Minenwerserwirkung, weil man nur von einigen wem- 
gen Grabenteilen Einblick in die feindlichen Stellungen hatte. Die fran- 
zösischen Grabenbesatzungen wurden nicht erschüttert, die Maschinengewehre 
nicht ausgeschaltet und besonders die mit allem Nachdruck ausgebauten 
Drahthindernisse nicht zerstört. Auch waren die Franzosen, wie sich später 
herausstellte, durch zwei Überläufer über den bevorstehenden Angriff genau 
unterrichtet. Als die Sturmtruppen um 1" nachmittags antraten, setzte sofort 
vernichtendes Infanterie- und Maschinengewehrfeuer von vorn Und den 
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