Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
die Maas vorbrechende Regiment der 77. Infanterie-Brigade fast 
6400 Mann verloren, davon die 22. Reserve-Division mehr als 4000 Mann, 
«.bis Am 11. März versuchten die Franzosen den verlorenen Boden 
lZ. März, wiederzugewinnen. Nachdem sie vom Morgen ab starkes Feuer, zeitweise 
Trommelfeuer, auf die neuen deutschen Linien und den Raben-Wald gelegt 
hatten, stürmten vom Toten Mann her Abteilungen heran, die aber auf 
halbem Hange liegenblieben. Mittags und nochmals am Abend auf der 
ganzen Front Toter Mann—Vethincourt vorgetragene Angriffe wurden 
blutig abgeschlagen. Vorgehen von Süden her schien das starke deutsche 
Artilleriefeuer, vom Ostufer unterstützt, zu verhindern. 
Für die Fortsetzung des Angriffs auf dem Westufer erbat das Ober- 
kommando abends bei der Obersten Heeresleitung weitere 14 schwere 
Batterien, von denen zehn noch in der Nacht überwiesen wurden. 
Auch am 12. März verschoben sich die Linien nicht mehr. Das General- 
kommando des X. Neservekorps trat zum Ostuser über. General von Goßler 
befahl den Angriff auf die Nordkuppe des Toten Mannes. Dabei war 
bedeutsam, daß zwar eine Vorstellung nördlich der Höhe genommen war, 
daß jedoch seit dem 8. März neue feindliche Stellungen auf der Nord- 
kuppe selbst und auf der Caurettes-Höhe entstanden und ein neuer Artillerie- 
aufmarsch vom Hessen-Forst über MontzZville bis zum Bourrus-Wald 
erkannt war. Als sich am Nachmittag die Sicht besserte, lagen die fran- 
zösifchen Gräben der Nord kuppe unter dem Feuer der deutschen schweren 
Artillerie; der Feind antwortete kräftig. Der Sturm wurde für den 
Nachmittag des folgenden Tages vorgesehen. Am 13. März morgens 
war aber die Sicht wiederum äußerst schlecht, genaues Cinschießen nicht 
möglich. Nach längerem Warten verschob das Generalkommando den 
14. März. Angriff um 24 Stunden. Am 14. März, gegen 12° mittags, begannen bei 
guter Sicht 15 schwere Batterien das Wirkungsschießen gegen die Nord- 
kuppe des Toten Mannes. Die Feldbatterien wandten sich gegen die West- 
und Südhänge, das schwere Flachfeuer gegen das weitere Hinterland, der 
Nest der deutschen Batterien gegen die französische Artillerie und ihre 
Beobachtungsstellen'). Am 4" nachmittags brach die Infanterie vor, bis 
5°nachmittags war die 12. Reserve-Division, zusammen mit Teilen der 
22. Reserve-Division, im Besitz aller Gräben vor der Nordkuppe und dieser 
selbst. Auch Batterieanlagen südwestlich der Nordkuppe und südlich des 
Raben-Waldes wurden genommen. 1050 Mann wurden gefangen ab- 
geführt. Zum Gegenstoß vorgehende französische Reserven blieben im 
i) Die Munitionsmengen werden in den Artillerie-Befehlen des Westufers — 
im Gegensatz zum Ostufer — nicht angegeben; hier waren die vom A.O.K, fest- 
gesetzten „Tagesraten" (S. 62) maßgebend.
	        
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