Ostufer: Stillstand im Angriff.
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Zudem genoß der Gegner jetzt überall den Schutz seiner zahlreichen, tief-
gegliederten und im Felsboden der Cötes so gut wie unzerstörbaren
ständigen Befestigungen, während die Deutschen außer im Fort Douau-
mont und in den schwachen Hardaumont-Werken sich erst allmählich durch
Eingraben, so gut es ging, Schutz gegen feindliches Feuer zu schaffen
suchten.
Freilich schienen die französischen V e r l u st e recht groß. Bereits
am 25.Februar sollten in Paris 30 000 Verwundete eingetroffen sein, bis
zum 28. Februar sollte der Feind 63 000') Mann verloren haben. Die erst
nach und nach feststellbare Beute, einschließlich der auf dem linken Maas-
Afer und bei der Armee-Abteilung Strantz gemachten, zählte bis zum
10. März gegen 24000 Gefangene, dazu 166 Geschütze (darunter 41 schwere)
und 194 Maschinengewehre. Die deutschen Verluste bis zu diesem Tage
betrugen rund 50 000. Armee-Oberkommando wie Oberste Heeresleitung
waren sogar überzeugt, daß der Gegner um ein Mehrfaches schwerer gelitten
habe als die eigenen Truppen, und daß seine Widerstandskraft erschüttert
sei. Darüber würden ihm auch die jetzt für ihn günstigeren Kampfbedingun-
gen nicht hinweghelfen. So wies die Führung den Gedanken zurück, den
Angriff einzustellen, um so mehr, als seine Weiterführung auf dem Westufer
bereits eingeleitet war. Auch auf dem Ostufer sollte er nach Einsatz frischer
Kräfte fortgesetzt werden.
Am Vormittag des 11. März beantragte dementsprechend das Ober- n.MSr».
kommando die Ablösung des III. Armeekorps, das seit dem 21. Februar
ununterbrochen im Brennpunkt der Kämpfe eingesetzt und nunmehr nach
ruhmreichen Leistungen erschöpft war. Als Ersatz stellte die Oberste
Heeresleitung die 58.Infanterie-Division von der Armee-Abteilung
Falkenhausen und die 19. Reserve-Division von der Armee-Abteilung Gaede
zur Verfügung. Den Befehl über den Abschnitt sollte das vorübergehend
auf dem Westufer eingesetzte Generalkommando des X. Reservekorps2) unter
Generalleutnant Kosch übernehmen. Die Angriffspause diente zur Ordnung
der Verbände und zu Ablösungen').
Am 12. März hatte General Schmidt von Knobelsdorf bei der 12, Mär».
Obersten Heeresleitung eine Besprechung über die Fort-
') Das franz. amtl. Werk (Band IV, 1, S. 649) gibt die Verluste bis zum
1Z. März mit mehr als 69 000 Mann an.
2) S. 211 f.
8) Nach ihrer Durchführung standen am 16. März von der Maas bis Fort
Vaux: VII.R.K. mit 14. und 13. R. D., XVIII.A.K. mit 2S. I.D., Gen.Kdo. des
X.R.K. mit HZ. und 58. I.D. (hierbei ein Inf.Regt, des XV.A.K.), Gen.Kdo.
des V R. K. mit 121. I. D. und zusges. 10. R. D. Dahinter 21. I. D. und 19. R. D.
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