Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
»».ms Überläufer berichteten am 19. Februar, das deutsche V. Reservekorps sei 
Zt.s-bru-r. baß vil. Reservekorps, das XII. Armeekorps, die 192. Brigade, 
Teile des VIII. Armeekorps und die 52.Reserve-Division verstärkt worden; 
der Angriff hätte am 13. oder 14. beginnen sollen, man warte aber jetzt 
das Eintreten besseren Wetters ab. Diesen eindeutigen Aussagen traten 
aber an demselben Tage und tags darauf wieder Meldungen entgegen, nach 
denen eine Offensive im Elsaß oder bei Lille bevorstehe. 
Am 20.Februar, um 5° nachmittags, eröffnete die deutsche Artillerie 
das Feuer auf die Bahnlinie CHKlons—Verdun. Bald darauf erzitterte 
der Bahnhof von Verdun unter den Bombenwürfen deutscher Flieger'). 
Ähnliches hatte sich schon früher ereignet. Man brauchte darin nicht not¬ 
wendigerweise den Beginn eines ernsthaften Angriffs zu sehen. Erst der 
21. Februar brachte Klarheit. 
Die Kampfhandlungen bis zum 25. Februar 
(Skizzen 1 und 3 bis 6). 
Der Abschnitt der bese st igten Stellung von Verdun 
unter General Herr reichte von der Batterie Les Paroches, 30 Kilometer 
südlich der Stadt, bis Avoeourt, 20Kilometer nordwestlich der Stadt; an 
ihrem Ausbau war fleißig gearbeitet worden. Mitte Februar 1916 be- 
standen, abgesehen von den Zwischen- und Riegelstellungen, vier durch- 
lausende Kampfstellungen. Die vorderste Stellung war stark ausgebaut, 
aber nur schwach besetzt, da die Führung sich darüber klar war, daß sie bei 
der zu erwartenden Artillerievorbereitung in Trümmer gehen werde. Der 
Hauptwiderstand war in der zweiten Stellung gedacht. Diese jedoch, wie 
auch die dritte Stellung waren bei weitem noch nicht vollendet. Die vierte 
Stellung bildete die ehemalige Hauptverteidigungsstellung der Festung; sie 
lag dicht vor den äußersten Forts und hatte daher zahlreiche gute Anter- 
bringungsmöglichkeiten. Die Forts waren ohne Insanteriebesatzung, sie hatten 
nur ihre Panzergeschütze samt Bedienung. Südlich der Stadt schloß die 
Brückenkopsstellung von Dieue an die Festung an. Links der Maas befanden 
sich zwei Aufnahmestellungen für den Fall, daß Verdun geräumt werden 
mußte. Die Verbindung zwischen den beiden Afern innerhalb des Feftungs- 
gebietes war durch vier Brücken in Verdun selbst, sieben oberhalb und fünf 
unterhalb der Stadt gesichert. 
General de Langle, der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, 
forderte für die Führung der Verteidigung dünne Besetzung 
der vorderen Linien, da man damit rechnen müsse, sie zu verlieren, trotzdem 
Franz. amtl. Werk, a. a. O., S. 161. Über diese Angriffe, die den Absichten der 
deutschen Führung völlig widersprochen hätten, enthalten die deutschen Akten nichts.
	        
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