Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

102 
Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
2«. Februar, festigten Dörfer von Moulainville bis Ronvaux festgestellt wurde und 
Flieger den Vormarsch mehrerer Kolonnen aus Verdun nach dem Ostrande 
der Cötes meldeten. 
Vei der Armee-Abteilung Strantz sollte die bayerische 
Crsatz-Division nach gründlicher Artillerievorbereitung im Anschluß an das 
XV. Armeekorps die Höhen zwischen Ronvaux und Haudiomont, die 
5. Landwehr-Division Fresnes und Champlon nehmen. Die 1V. Infan- 
terie-Division sollte sie „ohne Rücksicht auf Munition" artilleristisch unter-- 
stützen. Die Artillerie des X V. Armeekorps hatte jedoch einen schweren 
Stand gegen die von den Cötes aus überhöhender Stellung und teilweise 
aus ortsfesten Panzertürmen besonders sicher feuernden feindlichen Geschütze. 
Das Generalkommando hielt die Artillerievorbereitung immer noch nicht für 
ausreichend und beschloß, nicht anzugreifen. Infolgedessen trat die baye° 
rische Ersatz-Division um 3" nachmittags allein zum Sturm an, der aber 
dicht vor dem Bahndamm am Fuße der Cotes im heftigen Feuer liegen- 
blieb. Da das XV. Armeekorps auch am 29. noch nicht angreifen wollte, 
nahm Generalleutnant von Graf seine vordere Linie an den Rand der 
Wälder zurück. Die der bayerischen Crsatz-Division unterstehende rechte 
Brigade der 5. Landwehr-Division erstürmte zwischen 4° und 5° nachmittags 
Manheulles und machte 470 Gefangene. Der daraufhin befohlene weitere 
Angriff auf Villers sous Bonchamp und Vonzee konnte wegen Erschöpfung 
der Truppe nicht durchgeführt werden. Sie wies aber gegen Abend einen 
stärkeren französischen Gegenstoß restlos ab. Vei der 5. Landwehr-Division 
selbst scheiterte der Angriff aus Fresnes, dagegen nahm ihr linker Flügel 
Champlon, machte 250 Gefangene und stieß über den Ort bis einen Kilo- 
meter östlich von TrZsauvaux vor. Der rechte Flügel der 10. Infanterie- 
Division begann sich diesem Vorgehen anzuschließen. Dann aber mußten 
die vordersten Teile wegen der Gefährdung ihrer rechten Flanke von Fresnes 
her bis an den Westrand von Camplon und südlich davon zurückgenommen 
werden. 
Mit den Kämpfen des 27. und 28. Februar hatte der Angriff gegen 
Verdun einen gewissen Abschluß erreicht. In achttägigem, schwerem Ringen 
war die französische vorderste Linie auf der Nordostfront der Festung von 
der Maas bis in die Gegend von Haudiomont um durchschnittlich acht 
Kilometer zurückgeworfen worden. Mit dem Fort Douaumont, dem größten 
und stärksten Werk dieses Frontabschnitts, und den Anlagen im Walde von 
Hardaumont war bereits der nordöstliche Eckpfeiler des äußeren Fortsgürtels 
der Festung gefallen. Jetzt hatte sich aber der Widerstand derart versteift, 
daß gleich rasche Fortschritte künftig nicht zu erhoffen waren.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.