Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun. 
27. Februar. Ebene beträchtlich. Doch die Hoffnung, daß entweder der flankierende Druck 
von Norden her die Ostfront der Eotes ins Wanken bringen würde, oder 
daß es glücken könnte, gleichzeitig mit dem weichenden Feinde von Osten 
her auf die Höhen der Cotes zu gelangen, hatte sich nicht erfüllt. Die 
bis zum Abend des 27. Februar festgestellte Gesamtbeute der 5. Armee und 
Armee-Abteilung Strantz belief sich auf rund 15 000 Gefangene, 45 Ge¬ 
schütze (davon 17 schwere), 54 Maschinengewehre. 
Aber auch die Kräfte der nun schon eine volle Woche in schwerstem 
Kampfe liegenden eigenen Truppen des Nordangriffes hatten bereits ernst- 
lich gelitten. Am Morgen des 27. Februar hatte ein Infanterie-Regiments- 
Kommandeur der 25. Infanterie-Division erstmalig gemeldet: „Für Fort- 
setzung des Angriffs unbedingt frische Truppen erforderlich, da Regiment 
nach vollen sechs Kampftagen nicht mehr voll leistungsfähig." 
Alle Versuche, die eigenen Verluste auch nur annähernd festzustellen, 
scheiterten an der Lage der fortwährend in wechselvollem Kampf stehenden 
Truppen. Die Meldungen der Front gaben zunächst oft zu hohe Zahlen 
und entsprachen nicht den Feststellungen auf den Verbandplätzen. Als 
zuverlässigster Anhalt dienten die Zusammenstellungen des Armeearztes, der 
beispielsweise für den 25. Februar 2518 Verwundete meldete; in dieser 
Zahl fehlten aber noch Teile des XVIII. Armeekorps. Durch Hinzurech- 
nung der teilweise überhaupt nicht zu bergenden Toten ergaben sich jeden- 
falls sehr hohe Verlustziffern^). 
Absichten und Befehle für den 28. Februar 
(Skizzen 7, 8 und 9). 
Sowohl die Ober st e Heeresleitung wie das O b e r k o m - 
m a n d o der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz hatten jetzt endgültig den 
Eindruck, daß der Feind entschlossen sei, die Cötes und damit das östliche 
Maas-llfer zu halten. Im Kriegstagebuch der Obersten Heeresleitung heißt 
es über den 27. Februar: „Eindruck: Feind hat Offensive auf Cötes vorläufig 
zum Stehen gebracht. Verzweiflungskampf um Douaumont—Haudromont^), 
woselbst XX.Korps, 48., 153., 16., 37. und % 14. Division zum Gegen¬ 
angriff gegen III. Armeekorps und % Y. Neservekorps angesetzt sind." Ähn- 
lich lauten Eintragungen in den Kriegstagebüchern des Armee-Oberkom- 
mandos und der Armee-Abteilung Strantz. 
Aussagen der neu eingebrachten Gefangenen ergaben außer den be- 
reits festgestellten Verstärkungen den Einsatz der französischen 2. Division 
1) Die erste leidlich zuverlässige Zusammenstellung erfolgte Anfang März für die 
Zeit vom 21.bis 29. Februar (©. 123). 
2) Offensichtlicher Schreibfehler; gemeint war „Hardaumont".
	        
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