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Die Westfront bis zum Sommer 1916. — Verdun.
26. Februar. Das VII. Reservekorps hatte um 6'° vormittags über die Maas hin-
weg Regnsville wegzunehmen'), worauf der Angriff des VI. Reservekorps
über Forges folgen sollte. Das XVIII. Armeekorps hatte den noch vom
Feinde gehaltenen Teil des Waldgebietes südlich von Louvemont zu
nehmen, wofür ihm starke Minenwerfer- und Flammenwerferkräfte und ein
Infanterie-Regiment der 14. Reserve-Division zur Verfügung gestellt
wurden. Das III. Armeekorps behielt als Aufgabe: Fortnahme des Dorfes
Douaumont, Säuberung des Froide Terre-Rückens bis einschließlich des
Zwischenwerkes Thiaumont und darüber hinaus Vorgehen gegen Fort Sou-
ville. Das V. Reservekorps sollte Fort Vaux nehmen und „soweit möglich"
die anschließenden Wälder. Zur Vorbereitung dieses Angriffs des V. Reserve-
korps wurden vier schwerste, acht Mörser- und 16 schwere Feldhaubitz-
Batterien aus dem Abschnitt des III. Armeekorps angesetzt; ähnlich mas-
siertes Vorbereitungsfeuer sollte auf den Angriffszielen dieses Korps selbst
liegen. Das XV. Armeekorps hatte Cix und Moulainville anzugreifen. Die
Armee-Abteilung Strantz erhielt keine neuen Befehle.
Der Angriff am 27. Februar.
27.Februar. Der Übergangsversuch des VII. Reservekorps bei Samogneux
scheiterte. Bei der Kürze der Vorbereitungszeit hatte die Maas-Riederung
nicht genügend erkundet werden können. Festfahren der Pontons vor Regne-
rille auf Hindernissen unter Wasser verhinderte die Überraschung. Die über¬
gesetzte schwache Infanterie wurde daher, noch bevor es ganz hell geworden
war, unter geringen Verlusten auf das Ostufer zurückgenommen. Dement¬
sprechend unterblieb auch der Angriff des VI. Reservekorps aus Forges*).
Der 13. Reserve-Division gelang im Laufe des Tages die Säuberung der
ganzen Halbinsel der Cöte de Talou.
Vor dem rechten Flügel des XVIII. Armeekorps wurde am
Morgen das Dorf Bras wegen eigenen Artilleriefeuers von der dorthin
vorgedrungenen kleinen Abteilung geräumt und konnte, da es der Feind
sofort besetzte, nicht wiedergenommen werden. Auf der 25.Infanterie-
Division, dem ganzen III. Armeekorps und der 19.Reserve-Division
des V. R e s e r v e k o r p s lag seit Beginn des eigenen Vorbereitungs-
feuers von Mittag ab gewaltiges Artilleriefeuer. Daher scheiterten die mehr-
fach wiederholten Angriffsversuche, die auf dem linken Flügel der 25.Infan¬
terie-Division von einer besonderen, durch Teile der 21. verstärkten Angriffs-
gruppe gegen den Steinbruch südlich der Haudromont-Ferme und den
Albain-Wald, bei der 5. Infanterie-Division von dem tags zuvor erstmalig
i) S. 95. — -) S. 206 f.