Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

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Die Westfront bis zum Sommer 1916. 
— Verdun. 
24.Februar. Artillerie verstärkt habe und dauernd weiter verstärken" werde'). Nach-- 
mittags entstand beim Armee-Oberkommando ein neuer Plan. Um die 
über Erwarten großen Erfolge des III. Armeekorps auszunutzen, wurde 
um 6°° beschlossen und zwischen 7° und 8° dem XV. Armeekorps befohlen, 
eine Brigade nach Azannes in Marsch zu setzen, wo sie unter das V. Re- 
servekorps treten sollte „zwecks Verwendung gegen den Rücken der Ornes— 
Maucourt—Mogeville-Stellung". 
Andererseits hatten sich die Blicke des Armee-Oberkommandos am 
Vormittage auf die Meldung über den Erfolg von Samogneux hin auch 
wieder dem westlichen Maas-Aser zugewandt. Es hatte beim Generalkom- 
mando des VI. Reservekorps einen Handstreich gegen Regnsville an- 
geregt, dieses einen solchen aber wegen der Anstauung des Forges-Baches - 
und der Versumpfung der Maas-Niederung für aussichtslos erklärt. Der 
als Verbindungsoffizier der Obersten Heeresleitung an der Kampsfront be- 
findliche Oberstleutnant Bauer wurde noch einmal2) persönlich in Mezieres 
vorstellig, um schwere Batterien für den Angriff auf dem Westuser frei- 
zubekommen. 
Um 8° abends lehnte General von Falkenhayn die Zuführung 
neuer schwerer Artillerie zum XV. Armeekorps ab, da die ungeklärte 
Gesamtlage keine weiteren Abgaben aus der Heeresartillerie zuließe. „Es 
ist aber auch zweifelhaft", so lautete sein Bescheid weiter, „ob, wenn 
Artillerie verfügbar wäre, diese gegenwärtig nicht zweckmäßiger auf dem 
linken Maas-Ufer als in der Wotzvre eingesetzt werden würde. Der 
Hauptangriff auf den Eotes Lorraines kann von der Ebene her nicht 
wesentlich gestört werden, wohl aber sehr empfindlich von der Eöte de 
Marre aus. Sollte es außerdem heute wirklich gelungen sein, den Ehaume- 
Wald und das Vaux-Kreuz zu nehmen, so müßte es möglich sein, von 
dort durch einen überraschenden Flankenstoß die Stellung der Territorialen 
von Ornes bis Mogeville zum Wanken zu bringen, damit würde wohl 
auch das XV. Armeekorps gegen den Eharriöre-Wald Luft bekommen". 
Mehrere weittragende Flachfeuer-Batterien „zur Längsbestreichung der 
i) Hierzu schreibt der damalige Erste Generalstabsoffizier des A.O.K.: „Das 
Oberkommando sah es bei dem für den Feind nun klar zutage liegenden Angriff und 
den von Stunde zu Stunde stärker werdenden Verteidigungsmitteln der Festung als 
unmöglichen Zustand an, daß die drei Angriffskorps der Mitte die ganze Last der 
Kämpfe allein tragen sollten, während rechts das VI. R. K. und links das V. R. K. 
und XV. A. K. mangels der im Angriffsentwurf vorgesehenen, aber von der O. H. L. 
gestrichenen schweren Artillerie nicht mitwirken konnten". (Zuschrift des Eenmaj. a. D. 
von Heymann vom 21. Aug. 1935.) 
y S. 38 f. und 69.
	        
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