Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Die Herbstschlacht im Artois und in der Champagne. 
Attigny untergebrachte 5. Infanterie-Division unter Verzicht auf deren Ab- 
beförderung nach dem serbischen Kriegsschauplatz^). Ihre drei Infanterie- 
Regimenter wurden nach Pauvres, Leffineourt und Vouziers vorgezogen. 
An schwerer Artillerie waren der Armee in den Tagen vom 22. bis 24. Sep- 
tember noch 23 Batterien von der Obersten Heeresleitung überwiesen 
worden. 
2. Die deutsche Oberste Heeresleitung bis zum Mittag 
des 2?. September. 
Karte 2. 
General von Falkenhayn hatte im Gefolge des Kaisers am 
21. September abends Pleß verlassen. Sein erster Berater, Generalmajor 
Tappen, war dort mit Rücksicht auf die Vorbereitungen für den serbischen 
Feldzug zurückgeblieben2). Die während der Reise im Laufe des 22. Sep¬ 
tember eintreffenden Meldungen ließen erkennen, daß die Spannung bei 
der 6. und 3. Armee zugenommen hatte. Auf beiden in Frage kommenden 
Frontstrecken lag seit dem Morgen des 22. September verstärktes Feuer; 
von der 3. Armee wurde es in voller Breite des bedrohten Abschnittes, von 
der 6. Armee nur stellenweise als Trommelfeuer gemeldet. Auch der stark 
vermehrte Einsatz feindlicher Flieger wies auf eine gewaltige Kraft- 
anstrengung hin. 
Trotz dieser deutlichen Anzeichen für eine bevorstehende große Offen- 
sive hielt General von Falkenhayn an seiner Ansicht") fest, daß es 
sich nur um ein Drohen mit einem Angriff handele. In den Meldungen 
der Westarmeen fand diese Anschauung allerdings keine Stütze. Jeden- 
falls blieb der Chef des Generalstabes des Feldheeres sehr zurückhaltend in 
der Bewilligung von Verstärkungen. Sie beschränkten sich an diesem Tage 
auf eine Anzahl schwerer Batterien. Selbst hinsichtlich der 8. Infanterie- 
Division") und der 183. Infanterie-Brigade^), die den beiden Armeen, 
hinter denen sie standen, zugedacht waren, wurde eine endgültige Zuweisung 
noch nicht ausgesprochen. 
Der 23. September führte den Obersten Kriegsherrn und mit ihm 
General von Falkenhayn nach Colmar und Straßburg, der 24. nach Metz. 
S. 22. 
2) Bereits seit dem Tage, an dem die Oberste Heeresleitung nach Pleß über- 
gesiedelt war, dem 5.Mai (Band VIII, S. 56), hatte Oberst von Löhberg in Mêzières 
die Aufgabe, als Verbindungsoffizier die eingehenden Meldungen der Westarmeen 
nach Pleß, nötigenfalls auch unmittelbar an General von Falkenhayn, weiterzugeben. 
--) S. 24. — *) S. 23. — -) S. 22.
	        
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