Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Letzte Angriffsvorbereitungen in der Champagne. 
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gänge der Py und Dormoife, störte dadurch Verkehr und Nachschub und 
setzte die wichtige Bahnstrecke Bazaneourt—Ehallerange außer Betrieb. 
Die Streiftätigkeit der französischen Infanterie blieb während der Zeit 
des Trommelfeuers gering. Kurz vor dem eigentlichen Angriff wurde an 
mehreren Stellen der Versuch gemacht, noch stehengebliebene Teile des deut- 
schen Drahthindernisses zu beseitigen. Die französischen Schnellhindernisse 
konnten inzwischen hinweggeräumt werden. Erst am 24. September vor- 
mittags brachen auf der Front von Aubsrive bis zur Aisne starke Streif- 
abteilungen zu einer gewaltsamen Erkundung gegen die deutsche Stellung 
vor. Sie mußten sich aber unter der Abwehr der Verteidiger wieder in ihre 
Ausgangsgräben zurückziehen und lenkten dann offenbar verstärktes Feuer 
nach all den Stellen, wo sich noch Leben gezeigt hatte. 
Am 24. September befahl General de Eastelnau für sämtliche An- 
griffsarmeen, daß der Sturm am 25.September um 915 vormittags 
(1015 vormittags deutsche Zeit) beginnen sollte. 
Die deutsche Ober st e Heeresleitung hatte bereits am 
22. September Generaloberst von Einem auf seinen Antrag hin die 
nördlich von Rethel untergebrachte 183. (sächsische) Infanterie-Brigade, 
zunächst nur für den Fall eines feindlichen Angriffes, zur Verfügung 
gestellt. Das Armee-Oberkommando 3 hatte noch am gleichen 
Tage ein Infanterie-Regiment dieser Brigade dem VELI. Reservekorps 
zuführen wollen, um die südlich von Somme Py eingesetzten drei Bataillone 
des XIV. Armeekorps abzulösen, die als Armee-Reserve in der Gegend von 
St. Etienne à Arnes unterzubringen waren. Diese Maßnahme kam aber 
infolge der eintretenden Ereignisse nur noch teilweise zur Durchführung. 
Der Oberbefehlshaber unterstellte dem nach seiner Ansicht am stärksten be- 
drohten VIII. Reservekorps weiterhin am 23. September den Stab der 
183. Infanterie-Brigade') und am folgenden Tage ihre gesamte Infanterie 
bis auf zwei Bataillone, die gemeinsam mit dem einzigen bisher abgelösten 
Bataillon des XIV. Armeekorps in der Gegend von St. Etienne à Arnes 
als Armee-Reserve bereitgestellt wurden. Dafür erbat er von der Obersten 
Heeresleitung die Zuführung einer geschlossenen Insanterie-Division. Der 
Gegner hatte an zahlreichen Stellen begonnen, Gassen durch sein Draht- 
Hindernis zu schneiden. Das Armee-Oberkommando meldete dies mit dem 
Hinzufügen, daß der Infanteriesturm bevorstehe. Die Ober st e Heeres- 
l e i t u n g unterstellte ihm daraufhin noch am 24. September mittags die um 
i) Die 183. 3- 23r. ist der 3. Armee am 23. September ohne Einschränkung unter- 
stellt worden, wahrscheinlich durch fernmündlichen Befehl; schriftliche Unterlagen dafür 
fehlen. S. 37. 
Weltkrieg. IX. Band. 
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