Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Grenzkämpfe bis zum Frühjahr 1915; der Fall von Rgaundere. 
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Bei Garua und Mora sollten insgesamt vier Kompagnien feindliche 
Kräfte fesseln und deren Abmarsch nach Süden gegen das Hochland 
verhindern. Im Räume von 
Vamenda-Dschang sperrten etwa sieben Kompagnien die Gebirgs- 
aufstiege. Zwischen diesen beiden Gruppen hielt die Polizeiabteilung 
Vanjo die Verbindung aufrecht und sicherte die Aufstiege von 
Kontscha und Karbabi nach Vanjo. Im 
Süden, im Räume von Ebolowa, deckten etwa acht Kompagnien die 
Übergänge über den Ntem und die Verbindung nach Spanisch- 
Muni, im 
S ü d o st e n sperrte eine schwache Abteilung die von Süden und Südosten 
auf Lomie führenden Straßen, und im 
O st e n sollten etwa fünf Kompagnien die Linie Dume—Kunde gegen feind¬ 
lichen Angriff sichern. 
Die übrigen Teile der Schutztruppe verwehrten dem sranzösisch-eng- 
tischen Expeditionskorps den weiteren Vormarsch von der Küste gegen 
Iaunde. 
Schwierigkeiten des Klimas, des Geländes, der Verkehrs- und Nach- 
richtenverbindungen hatten bisher planmäßiges Zusammenwirken der ein- 
zelnen feindlichen Abteilungen verhindert und beeinträchtigten es auch 
weiterhin stark. Mit dem Frühjahr 1915 trat Iaunde, nach dem Fall von 
Duala, Amtssitz des deutschen Gouverneurs, als Ziel der feindlichen Ope- 
rationen in den Vordergrund. Nach den Beschlüssen des Kriegsrates der 
Alliierten in Duala sollten Teile des britisch-französischen Expeditionskorps 
von Cdea aus, französische und belgische Truppen aus der Linie Vertua— 
Dume—Lomie—Ntem-Fluß Ende April konzentrisch auf Iaunde vor- 
stoßen; dazu mußten sie diese Linie Ende März erreicht haben. Indessen 
wurden die Franzosen im Osten bis Ende Februar hinter den Kadei zurück- 
geworfen, während sie im Südosten nur bis Ngato—Eta, im Süden bis 
Minkebe—Ojem vordringen konnten. Auch die im April gegen Iaunde 
begonnene Offensive des englisch-sranzösischen Expeditionskorps blieb ohne 
Erfolg. Dagegen besetzten im Norden der Kolonie die Engländer und Fran- 
zosen nach Einnahme von Garua die Orte Ngaundere, Kontscha und Tingere 
und nahmen nach Osten Verbindung mit den Franzosen über Kunde auf. Mit 
dem Verlust von Ngaundere verschob sich das Schwergewicht der deutschen 
Verteidigung in den Raum Iaunde—Ebolowa. Das Hauptaugenmerk war 
jetzt darauf gerichtet, die Verbindung mit Spanifch-Muni offen zu halten. 
Mitte 1915 begann der neue Angriff der verbündeten Feinde gegen das 
deutsche Widerstandszentrum Iaunde. Nach erbitterten Kämpfen erreichten 
die Franzosen von Süden her im Lause des Juni den oberen Dscha bei
	        
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