Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Krieg in den Kolonien bis Ende 1915. 
gehalten, arbeitete die japanische Infanterie sich an die deutschen Linien 
heran. Cine Batterie, ein Werk nach dem andern wurden durch das über- 
mächtige japanische Feuer zusammengeschossen. Am 7. November traten die 
Japaner zum letzten Sturm an. Die Munition der Verteidiger war ver- 
schössen, ihre Werke zerstört, weiterer Widerstand aussichtslos. So sah sich 
der Gouverneur gezwungen, nach Sprengung aller Festungsanlagen, noch 
brauchbarer Geschütze und der Funkenstation, die Festung zu übergeben. 
Nach zweitägigen Verhandlungen erfolgte am 10. November die Übergabe. 
Z. Der Verlust von Togo. 
Skizze 25. 
Zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im Schutzgebiet von 
Togo diente die aus 8 Europäern und 144 farbigen Polizeisoldaten be- 
stehende, militärisch ausgebildete Polizeitruppe. Außer ihr waren für Ver- 
waltungszwecke 416 Mann Bezirkspolizei und 125 Grenzwächter vorhanden, 
die, notdürftig im Gebrauch der Waffe ausgebildet, militärischen Wert kaum 
besaßen. Die Bewaffnung bestand aus 14 Gewehren 98, im übrigen aus 
Iägerbüchsen 71") und vier Maschinengewehren. An Munition waren vor- 
Händen 250 000 Patronen 98 und 260 000 Patronen 71. 
Demgegenüber verfügten in den angrenzenden Gebieten die Engländer 
in der Kolonie Goldküste über 950 Europäer, 4180 Eingeborene, 9 Ge- 
schütze, 11 Maschinengewehre, die Franzosen in Dahomey und Haut 
Sénégal et Niger über 167 Europäer, 3110 Farbiges, 3 Maschinen- 
gewehre. 
Für den Kriegsfall hatten die Engländer neben rein defensiven Maß- 
nahmen den Einmarsch in Nordtogo und gleichzeitigen Angriff von Land 
und See aus gegen Lome vorgesehen. Als aber kurz vor Kriegsausbruch 
die deutsche Funkstation in Kamina eröffnet wurde, die mit ihrer Reich- 
weite bis nach Nauen, Windhuk und bis an die brasilianische Küste den 
Verkehr zwischen Mutterland und Kolonien sowie den in See befindlichen 
deutschen Kriegsschiffen und Hilfskreuzern vermittelte, wurde diese Haupt- 
angriffsziel des Gegners. Auch die Franzosen hatten ihrerseits die Weg- 
nähme von Togo beschlossen. Sie wollten zunächst durch Besetzung von 
Die Zahl der vorhandenen Büchsen ist nicht genau bekannt; etwa 1700 Stück 
sollen verfügbar gewesen sein. 
2) Ausschließlich der Polizei (gardes de cercle), deren Stärke nicht bekannt ist. 
Bei Kriegsausbruch befand sich außerdem eine Marschbrigade der garde indigène 
(210 Gewehre) mit einem Zug Gebirgsgeschtttze von der Kolonie Clsenbeinküste in 
Dahomey.
	        
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