Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

382 Bedeutung der Kriegswirtschaft und Kriegsrüstung in der Gesamtkriegführung. 
dazu nötigte, auch diejenigen Mannschaften der Kolonnen und Trains zu 
bewaffnen, für die nach den Waffenetats Schußwaffen nicht vorgesehen 
waren, entstanden größere Schwierigkeiten. Sie wurden jedoch durch An- 
kauf von Pistolen aller möglichen Modelle im freien Handel sowie durch 
Verwendung von Beutewaffen bald überwunden. Der weitere Bedarf 
konnte ohne weiteres durch Ankäufe oder Neufertigung gedeckt werden^). 
Wesentliche Änderungen hatten an den Schußwaffen 98 und 
Pistolen 08 bisher nicht vorgenommen zu werden brauchen; sie bewährten 
sich in vollem Maße. Bald nach Einsetzen des Stellungskrieges war in 
der Truppe der Wunsch laut geworden, Gewehre mit Zielfernrohren zu 
erhalten, um kleine, schwer erkennbare Ziele besser unter Feuer nehmen zu 
können. Ihre Beschaffung hatte anfänglich Schwierigkeiten gemacht. Die 
von weidmännischer Seite bereitwilligst zur Verfügung gestellten Zielfern- 
rohrbüchsen hatten nicht ausgereicht, so daß der Bedarf erst nach Heran- 
ziehung der Privatindustrie gedeckt werden konnte. 
Die Beschaffung von Seitenwaffen hatte in den ersten Kriegs- 
monaten infolge des gewaltigen Bedarfs für Neuformationen und des 
unnatürlich hohen Verschleißes an der Front ebenfalls erhebliche Schwierig- 
keiten gemacht, zumal da Kriegslieserungen in nennenswertem Amsange nicht 
vorbereitet waren. Keines der bekannten Solinger Klingenwerke hatte an- 
fänglich größere Lieferungen in der verlangten kurzen Frist übernehmen oder 
sich auf Erweiterung seiner Betriebe einlassen wollen. Nur mit Hilfe von 
Zwischenhändlern, die sich zu größeren Seitengewehrlieferungen verpflich- 
teten, war es gelungen, den Notstand im Herbst 1914 zu überwinden. Nach 
Konstruktion eines einfach zu fertigenden Seitengewehrs fand sich jedoch 
bald eine beträchtliche Anzahl Privatwerke zur Übernahme größerer Auf- 
träge bereit, so daß die Beschaffung seitdem keinerlei Schwierigkeiten mehr 
machte. Bis Ende 1915 waren rund 3 Millionen Seitengewehre neu- 
gefertigt worden. 
i) Bestand an Schußwaffen Ende 1915: 
Gewehre 
und 
Karabiner 98 
Sonstige 
Handfeuer¬ 
waffen 
(einschl. 
Beute) 
Pistolen und 
Revolver 
(einschl. 
Beute) 
Gesamtzahl 
der 
Schußwaffen 
Feldheer rd. 
Besatzungsheer (einschl. Vor- 
räte) rd. 
Insgesamt rd. 
2165 000 
770 000 
2 935 000 
1 032 000 
1744 000 
2 776 000 
507 000 
80 000 
587 000 
3 704 000 
2 594 000 
6 298 000
	        
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