Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

V. Die Bedeutung der Kriegswirtschaft und 
Ariegsrüstung im Rahmen der Gesamtkrieg- 
führung. 
J.N)echselwiàng zwischen Kriegführung und heimischen 
Arafrquellen. 
Die Hoffnung der deutschen Führung auf eine schnelle Feldzugs- 
entscheidung auf dem westlichen Kriegsschauplatz war in den ersten Kriegs- 
monaten des Jahres 1914 nicht in Erfüllung gegangen. Neuzeitliche Be¬ 
waffnung und Massenheere kamen nicht nur dem Angreifer zugute, sondern 
sie verstärkten auch die Widerstandskraft der taktischen Defensive. Am Ende 
des Jahres 1914 war im Westen die Front erstarrt. Neue Operationen 
schienen hier nicht eher möglich, als bis aus den anderen Kriegsschauplätzen 
eine militärisch, möglichst auch eine politisch wirksame Entscheidung getroffen 
und eine die Verteidigung überwindende Verstärkung der Angriffsmittel 
geschaffen war. Indes wurde in den kriegerischen Ereignissen des Jahres 
1915 diese Entscheidung nirgends erzielt. Der nun auch auf der ganzen 
Ostfront und auf dem Valkan beginnende Stellungskrieg schob die Ve- 
endigung des Krieges ins Angewisse hinaus. Auf dem westlichen Kriegs- 
schauplatz scheiterten die mehrfachen großangelegten Durchbruchsversuche der 
Entente am Widerstand der deutschen Verteidigung, ein neuer Beweis für 
die Stärke der taktischen Defensive. Beide Gegner mußten sich immer mehr 
auf lange Kriegsdauer einstellen und sich, wie es nach der Marneschlacht 
bereits begonnen war, weiterhin bestreben, die Angriffsmittel zu vermehren 
und zu verstärken und ihnen gleichwertige Verteidigungsmittel entgegen- 
zustellen. 
Die Aufgabe, die der Kriegführung damit seit Beginn des Stellungs¬ 
krieges erwuchs, konnte sie nur lösen, wenn ihr in weit stärkerem Maße als 
in früheren Kriegen die menschlichen und materiellen Kräfte des gesamten 
Volkes und des ganzen Landes zur Verfügung standen. Die Ergänzung 
und Vergrößerung des Heeres konnte nur gelingen, wenn die wehrfähige 
Bevölkerung möglichst vollständig zum Waffendienst herangezogen wurde; 
die Verstärkung der Kampfmittel im Angriff und in der Verteidigung 
war nur möglich, wenn die industrielle Erzeugung in weit größerem Am-
	        
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