Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

314 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
Jahreswende Heeresgruppe am 21.Dezember gemeldet: Die Voraussetzungen für den 
1915/16. glasen Verlauf der Bewegungen hätten sich nicht erfüllt. Dauernd habe 
ein Verkehr bulgarischer Kolonnen durch den Engpaß von Vranje in beiden 
Richtungen stattgefunden, die Bahn sei nicht zum erhofften Zeitpunkte 
fertig geworden, daher habe auch die Ansammlung einer Verpflegungs- 
reserve südlich des Engpasses nicht in dem erwünschten Amfange stattfinden 
können. Der Aufmarsch der 11. Armee an der griechischen Grenze könne, 
auch wenn weiterhin alles planmäßig verlaufe, nicht vor dem 13. Ja- 
nuar beendet sein, die Operation gegen Saloniki also mit den gesamten 
deutschen Truppen erst in der zweiten Ianuarhälste aufgenommen werden. 
Diesen Ausführungen verschloß sich die Heeresgruppe nicht, 
hielt aber doch daran fest, daß die Schwierigkeiten überwunden werden 
müßten, um dem erhaltenen Auftrage entsprechend „möglichst bald" die 
deutschen Kräfte zum Angriff auf Saloniki bereitzustellen. Inzwischen 
ging aber auch eine Meldung des der bulgarischen 2. Armee zugeteilten 
Hauptmanns Schubert ein, der auf abflauende Angriffslust der Vulgaren 
gegen Saloniki, auf ernsten Verpflegungsmangel in Serbifch-Mazedonien 
und auf die Gefahr des Flecktyphus hinwies, gegen den es nach Ansicht des 
deutschen Feldsanitätschefs kein brauchbares Abwehrmittel gab. So warnte 
General von F a l k e n h a y n am 26. Dezember vor Übereilung beim 
Marsche nach Süden. Für eine auf den 3. Januar angesetzte Besprechung 
mit Zar Ferdinand und General Iekow forderte er eine Beurteilung der 
Lage durch Generalmajor von Geeckt ein. Dabei war zugrunde zu legen, 
daß die Bahn bis Gjevgjeli und ebenso eine als Abzweigung nach Prilep 
zu erbauende Feldbahn nicht vor dem I.Februar benutzbar sein würden. 
Von Griechenland wurden keine ernsten Schwierigkeiten erwartet, 
andererseits aber auch kein Beistand. Seine Truppen waren, bis auf ein 
einziges Regiment in Saloniki selbst, nach Westen bis Vodena, nach Osten 
bis hinter den Golf von Orfano ausgewichen. Die Regierung erwog, das 
Heer zu demobilisieren und die Cntente-Truppen damit ganz sich selbst zu 
überlassen. Diese selbst schienen das aber keineswegs zu wünschen, denn sie 
hofften nach wie vor, daß es beim Einrücken bulgarischer Truppen zum Zu- 
sammenstoß zwischen diesen und griechischen Truppen kommen und Griechen- 
land damit doch auf ihrer Seite in den Kampf treten werde. Deutscher- 
seits war man entschlossen, sich nicht weiter durch Rücksicht auf Griechen- 
land völlig die Hände binden zu lassen. Am 22. Dezember war das Äber- 
fliegen der griechischen Grenze freigegeben und im Anschluß an einen Angriff 
englisch-franzöfifcher Flieger auf Monastir für den 30. Dezember der erste 
Bombenabwurf auf die Entente-Truppen und ihre Magazine bei Saloniki 
befohlen worden; die Stadt selbst durfte nicht beworfen werden. Dieser
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.