Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

312 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
v) Der Verzicht auf den Angriff gegen Saloniki. 
Karte 5,Skizze 13, 23. 
S<*i9i5/tettÌ>C dem Ausscheiden der ö.-u. 3. Armee lag die Aufgabe der 
Heeresgruppe Mackensen seit dem 21. Dezember nur noch in 
der Richtung auf Saloniki. Als Generaloberst von Conrad in den 
nächsten Tagen auch die Gruppe Fülöpp abberief, blieben ihr von öfter- 
reichifch-ungarischen Truppen noch acht Gebirgsbatterien und einige Ge- 
birgstrains, die den deutschen Divisionen zugeteilt waren, während eine 
deutsche Flieger-Abteilung bei der ö.-u. 3. Armee verblieb. Andererseits 
führten die Absichten der öfterreichisch-ungarifchen Heeresleitung gegen 
Albaniens zu neuen Reibungen mit den V ul g ar en, die den Raum von 
Djakova und Prizren besetzt hatten. Der deutschen Seite fiel die undankbare 
Aufgabe einstweilen erfolgloser^) Vermittlung zu. Die Vulgaren wollten, 
wie General Iekow es aussprach, in diesem Gebiete aus denselben Gründen 
bleiben, aus denen die Österreicher und Ungarn dorthin wollten. Aber 
auch im deutsch-bulgarischen Verkehr ergaben sich bei dem jetzt engeren 
Zusammenwirken manche Reibungen, die allerdings zu einem großen Teile 
auf Schwierigkeiten der sprachlichen Verständigung zurückzuführen waren. 
Daß die deutschen Truppen in dem von den Vulgaren eroberten und vor- 
wiegend von Vulgaren bewohnten Gebiete von Serbisch-Mazedonien 
weitestgehende Rücksicht zu üben hatten, war zu ertragen und wurde von 
General von Gallwitz durch strenge Weisungen auch gewährleistet. Störend 
aber wurde empfunden, daß die bulgarischen Verbände den von der Heeres- 
gruppe erlassenen Anordnungen für Truppenverschiebungen und Regelung 
des Rachschubverkehrs meist sehr geringes Verständnis entgegenbrachten. 
Cine streng geregelte und auf weite Sicht durchdachte Organisation des 
Nachschubes war ihnen fremd. Das drohte sich um so ernster auszuwirken, 
als der Kolonnenverkehr der bulgarischen 1. Armee von Osten nach Westen 
die von Norden nach Süden weisende Vormarschrichtung der deutschen 
11. Armee kreuzen mußte. 
Unabhängig hiervon erwiesen sich die örtlichen Schwierigkeiten der Vor- 
bereitung des Angriffs auf Saloniki nach und nach sehr viel größer, als 
Oberste Heeresleitung und Heeresgruppenkommando zunächst angenommen 
hatten. Die vorhandenen Karten waren überaus unzuverlässig. Ein- 
gehende örtliche Erkundungen mußten zunächst die Unterlagen für richtige Ve- 
urteilung der Möglichkeiten schaffen, und daraufhin erst konnten zweckmäßige 
Anordnungen getroffen werden. Der einzige nach Südserbien 
1) S. 307. 
2) Sie gelang erst am 29. März 1916.
	        
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