Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

310 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
Dezember. Bahn- und Wegeverhältnisse des Balkan-Kriegsschauplatzes Monate ge- 
dauert. Die Westmächte lehnten den Plan ab. 
Es blieb bei dem russischen Angriff allein, für den die bei Odessa unter 
General Schtscherbatschew, bisherigem Oberbefehlshaber der 11. Armee, 
neugebildete 7. Armee der Sttdwestfront überwiesen wurde. Der 
Oberbefehlshaber der Südwestfront, General Iwanow, wollte sie gegen 
die österreichisch-ungarische Stellung an der Strypa südlich von Tarnopol 
einsetzen. Hier sollte der Hauptangriff geführt werden, während rechts 
davon die russische 11. Armee bei Tarnopol und links die 9. Armee gegen 
die Dniester-Front zur Unterstützung ebenfalls angriffen. In diesem Räume 
standen von der rumänischen Grenze bis südlich von Podhajce die ö.-u. 
7. Armee unter General der Kavallerie Freiherr von Pflanzer-Valtin mit 
neun Infanterie- und vier Kavallerie-Divisionen; nach Norden folgte bis 
zum Sereth hart südlich von Zalozce die deutsche Südarmee unter General 
der Infanterie Graf von Bothmer, die mit 5 Infanterie-D ivi sionen, 
davon zwei deutschen'), beiderseits der Bahn Lemberg—Tarnopol die Haupt- 
einfallstraße nach Galizien deckte. An der Strypa lag die österreichisch- 
ungarische Stellung durchschnittlich acht bis zehn Kilometer von der ruf- 
fischen ab; sie hatte den Fluß im Rücken. An diesem ruhigen Abschnitt 
hofften die Russen durch überraschenden Angriff zum Erfolge zu kommen 
und bestimmten dafür den ersten Weihnachtstag, während das russische Fest 
erst 13 Tage später fiel. Eine Reihe von Täuschungsmaßnahmen sollte 
unterdessen den Glauben erwecken, daß die 7. Armee nach Bulgarien be- 
stimmt sei. 
27. Dezember Der Abtransport von Odessa nach der Angriffsfront verzögerte 
9.Ja««ar'lsis. sich aber und damit auch der Angriff selbst. 5lm abzulenken, griff zuerst, 
am 27.Dezember, die zehn Infanterie-Divisionen zählende 9. Armee 
des Generals Letfchizki an, hatte aber bei Schneefall und Tauwetter im 
tiefen Lehmboden Ostgaliziens keinerlei Erfolg. Anter den gleichen 
Witterungsschwierigkeiten begann am 29. Dezember der Angriff der 
7. Armee mit 9 VzDivisionen gegen die Strypa-Front. Ein Kavallerie- 
korps von drei Divisionen stand bereit, nach gelungenem Durchbruch alsbald 
über die Karpaten in die ungarische Ebene vorzustoßen. Im übrigen sollte 
der Angriff nach überschreiten der Strypa auf deren rechtem Ufer nach Nord- 
Westen weitergeführt werden, um dadurch auch die nördlich anschließende 
Front zu Fall zu bringen. Dazu waren die beiden Gardekorps^) (vier 
0 Gen. Kdo. des Gen. d. Inf. Frhrn. Marschall mit 3. G. I. D. und 48. R. D. 
2) Aus der 3. G. I. D. des XXIII. Korps und der zu einer Division aus- 
gestalteten G. Schütz.°Br. war das II. Gardekorps gebildet worden.
	        
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