Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Vruch zwischen General von Falkenhayn und Generaloberst von Conrad. 307 
war inzwischen genötigt gewesen, den letzten Forderungen der Entente im 
wesentlichen nachzugeben, was die Möglichkeit, mit der Saloniki-Armee 
abzurechnen, erschwerte. Vor allem aber war angesichts der bestehenden 
Nachschubschwierigkeiten noch gar nicht zu übersehen, wann der Angriff 
gegen diese unter Beteiligung der dazu bestimmten deutschen und 
österreichisch-ungarischen Truppen fortgesetzt werden könne. Um Mitte 
Dezember näherte sich als vorderster deutscher Truppenteil ein verstärktes 
Infanterie-Regiment der 101. Infanterie-Division Veles; dahinter waren 
die 210. Infanterie-Brigade'), die 103. und 101. Insanterie-Division und 
das Alpenkorps längs der Eisenbahn auf dem Anmarschwege von Vranje 
bis rückwärts von Aleksinac verteilt; die ö.-u. 57. Insanterie-Division stand 
noch nördlich von Pristina. 
Nach den bis zum 16. Dezember vorliegenden Nachrichten war die i«. bis 
feindliche Saloniki-Armee auf mindestens 143 000 Mann Dezember, 
angewachsen. An diesem Tage schrieb Generaloberst von Conrad an 
General von Falkenhayn: Er nehme an, daß die im Marsch nach Süden 
befindlichen deutschen Verbände an die griechische Grenze vorgezogen 
würden, um bei günstigem Verhalten Griechenlands den Angriff auf die 
Entente-Truppen weiterzuführen. Sollte der Angriff wegen der Haltung 
Griechenlands unausführbar sein, so könne die Verteidigung wohl den 
Vulgaren allein überlasten werden. Da diese zögerten, ihre 3. Division 
der getroffenen Verabredung gemäß der Armee Köveß zu unterstellen, 
erbat er die zur Mitwirkung gegen Saloniki bestimmte ö.-u. 57. Infanterie- 
Division zurück, um sie gegen Montenegro und Albanien einzusetzen. Dort- 
hin wollte er den Angriff selbständig unter einheitlicher Leitung des Ge- 
nerals von Köveß führen, dessen Armee aus der Heeresgruppe Mackensen 
ausscheiden folles. Andererseits fühlte sich Generaloberst von Conrad 
angesichts der Nachrichten über Verstärkung der italienischen Truppen in 
Albanien doch nicht stark genug, dieses ganze Land für die Monarchie zu 
erobern. So wünschte er jetzt, daß mindestens zwei bulgarische Divisionen 
den Angriff aus der Linie Debra—Ochrida gegen Mittelalbanien be- 
gleiteten. Fordere man dann Griechenland auf, gleichzeitig Südalbanien 
zu besetzen, das Bulgarien als griechisches Interessengebiet anzuerkennen 
bereit schien, so könne man Griechenland vielleicht doch noch zu sich her- 
überziehen. 
General von F a l k e n h a y n sah die gegen die italienische Fest- 
setzung an der Ostküste der Adria gedachte Operation nach Montenegro 
1) Reste der 105. I, D. (©. 305, Anm, 1); da die Vulgaren aus deutsche Truppen für 
Burgas verzichtet hatten, war nicht die ganze Division nach Bulgarien entsandt worden. 
2) 6.301 f. 
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