Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

304 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
EndeNovem. In Griechenland hatte sich die Lage inzwischen aufs Äußerste 
Dezember, zugespitzt. Neue englische Divisionen wurden in Saloniki ausgeladen. 
Gestützt auf eine in drohender Nähe von Athen bereitgehaltene Flotte und 
Unterbindung der Getreidezufuhr hatten die Vertreter der Entente am 
23.November und den folgenden Tagen weitgehende Forderungen gestellt: 
Griechenland sollte seine Truppen aus dem Räume von Saloniki zurück- 
ziehen, alle von dort ausgehenden Bahnen zur Verfügung stellen, den Aus- 
bau von Stellungen gestatten. Außerdem aber sollte es die Überwachung 
und Durchsuchung seiner Küsten nach Stützpunkten deutscher Unterseeboote 
zulassen, die seit Anfang Oktober 34 Schiffe mit etwa 200 000 Tonnen im 
Mittelmeer versenkt hatten. Griechenland suchte die Entscheidung durch 
Verhandlungen hinzuziehen. 
2.bis Am 2.Dezember hatte General von Falkenhayn Nachrichten 
lZ.Dezember. guter Quelle", daß die Franzosen ihre gesamte Artillerie aus 
der vorspringenden Ecke von Kavadar zurücknähmen. Sofortige Nach- 
Prüfung durch Erkundung an der Front ließ über die Einleitung des Rück- 
zuges keinen Zweifel mehr. Rasch entschlossen ging die bulgarische 
2.Armee unter General Todorow, am 3. Dezember beginnend, zum 
Angriff über. Im ganzen etwa vier Divisionen drückten unter der Ober- 
leitung des Generals I e k o w, der sich vorübergehend nach Prilep begab, 
von Westen und Norden gegen die drei, an Zahl wesentlich schwächeren, 
planmäßig ausweichenden französischen Divisionen vor sowie von Strumica 
her gegen die nördlich von Dojran stehende englische Division^). Über- 
raschender Vorstoß der bulgarischen 7. Division westlich des Vardar über 
das zu 1400 Metern ansteigende Marianska-Gebirge beschleunigte den Ab- 
zug des Gegners, der unter dem Drucke tatkräftiger Verfolgung eilends 
über die griechische Grenze zurückwich. Am 13. Dezember stand 
kein Feind mehr auf serbischem Voden. Auch in der Süd- 
westecke des Landes, bei Ochrida, war die Grenze erreicht. Daß sie nicht 
überschritten werden durfte, stellte die Manneszucht der nachdrängenden 
Vulgaren auf eine ernste Probe; sie wurde bestanden. Auf dringende 
Mahnung der deutschen Obersten Heeresleitung und ausdrücklichen Vesehl 
des Zaren Ferdinand, der sich der Tragweite eines Übertrittes 
Griechenlands zum Feinde klar bewußt war, machten seine Truppen zwei 
i) Franz. 57., 122. und 156. Div., engl. 10. Div,
	        
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