Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Vorbereitungen für sofortigen Angriff gegen die Cntente-Armee. 
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so mußte er sich trotz aller Bedenken entschließen, sofort auch deutsche Trup- 
pen zum Angriff vorzuschicken. Visher waren dem bulgarischen Heere außer 
der nach Varna und Burgas bestimmten 105. Infanterie-Division nur einige 
wenige deutsche Einheiten überwiesen und im Anmarsch zur Fronts. 
Näheres besprach er mit Generalmajor von Geeckt, den er ersucht hatte, ihn 
auf der Rückreise von Orsova eine Strecke zu begleiten. General Iekow schlug 
er in Anlehnung an den am 16. November besprochenen Plan vor, daß die 
Armee Gallwitz mit deutschen und bulgarischen Truppen über Monastir mit 
dem rechten Flügel längs der griechischen Grenze nach Osten vorstoßen, die 
Armee Bojadjiew (bulgarische 1. Armee) die feindliche Front beschäftigen, die 
Armee Todorow (bulgarische 2. Armee) von Strumiea her mit dem linken 
Flügel längs der griechischen Grenze angreifen solle. An deutschen Trup- 
pen würden bei der Armee Gallwitz das Korps Winckler und das Alpen¬ 
korps teilnehmen, der Nachschubschwierigkeiten halber aber zunächst nur mit 
Teilen. Vor Entsendung stärkerer deutscher Verbände warnten an den 
beiden nächsten Tagen auch Oberstleutnant von Massow und deutsche Ver- 
bindungsosfiziere dringend wegen Verpflegungsmangels, auch Epidemien 
in Veles und Äsküb sowie wegen „denkbar schlechter" Wegeverhältnisse. 
Bevor noch eine Stellungnahme der Vulgaren zu diesem Plane vorlag, 
hatte Generaloberst von Eonrad einen ungewöhnlichen Schritt getan.30 
Als er von den Anordnungen des Oberkommandos Mackensen vom 24. No- 
vember Kenntnis erhielt, das die Operation gegen das serbische Heer mit Er- 
reichen des Amselfeldes für die ö.-u. 3. und 11. Armee als im wesentlichen 
beendet ansah und neue Gruppierung dieser Kräfte befahl, hielt er den 
Zeitpunkt für gekommen, das Verfügungsrecht über die österreichifch-ungari- 
fchen Teile der Heeresgruppe wieder selbst in die Hand zu nehmen. Er 
wollte sie gegen Montenegro verwenden, wünschte diese Absicht aber dem 
Verbündeten gegenüber zunächst noch geheim zu halten, da auch dieser „über 
die künftige Verwendung seiner aus Serbien zurückgenommenen Divisionen 
nichts verriet"^). Andererseits lastete auf dem österreichisch-ungarischen 
Generalstabschef die Sorge, daß die Interessen der Donau-Monarchie den 
bulgarischen gegenüber zu kurz kommen könnten?). Er schrieb daher am 
25. November an General von Falkenhayn: Cr erachte das dem General- 
seldmarschall von Mackensen übertragene Mandat hinsichtlich der öfter- 
reichisch-ungarischen Truppen so lange als erloschen, bis neue Vereinbarun- 
gen getroffen seien. An dem Angriff gegen die Entente-Armee würden auch 
!) Vier Geb. M. G. Abt., eine Csk., ein 23«. Mrs. (2 Bttrn.), 1 schw. Feld- 
haub.-, 1 Ig cm-Kan. Vttr., zwei Funkstat., zwei Kraftwag. Kol. 
2) Ssterr. amtl. Werk, III., S. 571. — -) S, 159 f.
	        
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