Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

294 Einleitung des Angriffs gegen Saloniki und der Abschluß der Balkan-Kämpfe. 
Bis Mm« vorschlüge unter der Voraussetzung, daß die Eisenbahn frühestens Anfang 
0 ew cr* Dezember bis Nisch wieder benutzbar sein könne. Die Heeresgruppe meldete: 
Falls bis etwa 25.November die Bahn über Stalaä bis KruZevae und die 
Kleinbahn von da bis Kraljevo wiederhergestellt seien, wären dann für den 
rechten Flügel der Angriffsarmeen Magazine in NaZka und Kursumlija ein- 
zurichten; sie würden das Vorrücken in voller Stärke bis zum Amselfelde 
gewährleisten. Vorbedingung sei allerdings, daß die Wege leidlich brauchbar 
und nicht verschneit seien, und daß das Land wie bisher ausreichende Futter- 
Vorräte biete. Der aus dem Tale der Süd-Morava anzusetzende linke Flügel 
des Angriffs könne, wenn die Bahn bis Stalac wiederhergestellt sei, von da 
aus bis Leskovac, später von Nisch aus bis Vranje verpflegt werden. General 
von Falkenhayn schätzte die Schwierigkeiten der Versorgung größer 
ein. Vom Amselfeld und von Vranje blieben immer noch 60 Kilometer und 
mehr bis zur Linie Äsküb—Strumica zu überwinden. So antwortete er am 
12.November: Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, daß 
alle Voraussetzungen sich erfüllten, bleibe doch die Tatsache, daß große 
Truppenmassen zur Entscheidung in einer Gegend angesetzt werden müßten, 
die weit mehr als 120 Kilometer von den Endpunkten der Bahn entfernt sei. 
„Das ist aber nicht möglich, darin stimmen unsere Kriegserfahrungen mit 
den Friedensberechnungen völlig überein." Die Operationen würden also 
in einem Zuge nicht wesentlich über das Amselfeld hinausgehen können. 
Weiteres Vorgehen hänge von der Wiederherstellung der Bahn überNifch— 
Vranje nach Kumanovo ab, die allerfrüheftens in der zweiten Dezember- 
Hälfte zu erhoffen sei. Erleichterung könne vielleicht die Verbindung von 
Nisch oder von Lom über Sofia—Küstendil nach Kumanovo bringen, aber 
auch im besten Fall würde sie allein für die in Ausficht genommene Stärke 
der Angriffsarmeen nicht ausreichen. Es werde also wohl dabei bleiben, 
„daß wir südlich des Amselfeldes zu einer mehr oder weniger langen Ope- 
rationspaufe kommen, wenn wir nicht zu einer Neugruppierung greifen oder 
der Feind uns entgegengeht, welches letzte ich nicht zu hoffen wage". 
Währenddessen beobachteten die österreichisch-ungarische und 
die bulgarische Heeresleitung mit wachsender Besorgnis, wie 
eine deutsche Division nach der anderen aus der Front der Heeresgruppe 
Mackensen herausgezogen und gegen, ja über die Donau zurückgeführt 
wurde. Generaloberst von Conrad wünschte, nachdem er sich einmal damit 
abgefunden hatte, daß deutsche Kräfte auf dem Balkan eingesetzt wurden, daß 
sie jetzt auch in möglichster Stärke dort blieben, um endgültig mit dem 
Gegner aufzuräumen und die Entente dadurch — wie er am 9. November 
an General von Falkenhayn schrieb — „bei allen Balkan-Staaten völlig 
zu diskreditieren. Ehe wir anderswo positiven Aufgaben nachgehen können,
	        
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