Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
A.s«oberbis raschem Vordringen über Veles auf llsküb zu veranlassen^). Zwei Divi- 
2, November, îàen wurden aus der Front gezogen^), um ihm entgegen einen Vorstoß 
nach Süden zu unternehmen. Die Fortschritte der Mittelmächte machten aber 
alle solche Pläne zunichte. Die Fortsetzung des Kampfes bei Kragujevac 
diente bald nur noch dazu, den Rückzug des durch Umklammerung be- 
drohten Nordflügels der Timok-Armeegruppe zu sichern; dieses Ziel wurde 
erreicht. Am 31. Oktober gab Woiwode Putnik vorbereitende Weisungen 
für den weiteren Rückzug, der jetzt nur noch in südwestlicher und südlicher 
Richtung möglich war. Cr gelang ohne wesentliche Verluste an beweglichem 
Heeresgerät. Mit der Preisgabe des Raumes von Kragujevac verließ man 
aber auch die Kraftquellen des Landes. Umfangreiche Sprengungen hatten 
am 31. Oktober in Kragujevac zerstört, was an militärischen Werkstätten 
und Vorräten vorhanden war. Serbiens Heer sah sich in völlig unweg- 
sames Gebirgsland abgedrängt, und auch dieses war im Süden bereits von 
bulgarischen Truppen umstellt, die am Paß von Kacanik den Weg nach 
Monastir und zum Bardar sperrten. So forderten die Rückzugsanordnungen 
jetzt von der südlichsten, 2.Armee, daß sie im Räume von Risch den Rück- 
zug der Timok-Armeegruppe und der 3. Armee decke, bis diese den Toplica- 
Abschnitt erreicht hätten. Dann aber sollte die 2. Armee eiligst gegen Süden 
herumschwenken, um den von Leskovac über Lebane nach Pristina führenden 
Weg gegen die bulgarische 2. Armee zu sperren. Die Heeresleitung ging 
nach Raska. 
Trotz des Druckes der Umfassung und der überlegenen Feuerwirkung 
der deutschen und österreichisch-ungarischen Artillerie wehrten sich die ser- 
bischen Armeen auch weiterhin in zäher Abwehr, verbunden mit Gegen¬ 
stößen, und wichen nur schrittweise gegen und über die West-Morava und 
nach Räumung von Risch auch über den Unterlauf der Süd-Morava ins 
Gebirge aus. Die Fahrzeuge aller Truppen aus dem Räume Kraljevo— 
Krusevac—Risch, insgesamt von etwa zehn Divisionen, mußten auf den 
wenigen vorhandenen Wegen, im Ibar-, Rasina- und Toplica-Tale, ab- 
geschoben werden, wobei die beiden letzteren Wege bereits bei Kursumlija 
zusammenliefen. Trotzdem gelang es, die Masse der Artillerie und die bei 
der Bedürfnislosigkeit der Truppen allerdings nicht allzu zahlreichen Trains 
zu retten. Rur älteres oder weniger verwendbares Artilleriegerät, ins- 
gesamt etwa 230 Geschütze, davon die Hälfte Beutegeschütze aus früheren 
Kriegen und Kämpfen^), wurde in Kraljevo und Krusevac zurückgelassen, 
z. November. Immer dringender wurde der Entsatz durch d i e Orient- 
Armee. Am 3. November hatte die serbische Regierung, die zur Heeres- 
Serb. amtl. Werk, XI, S. 18. 
-) Serb. amtl. Werk, X,S. 320 und 340. — --) S. 252 f.
	        
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