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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915.
2«. bis Je flacher der die Serben umfassende Vogen wurde, um so mehr machte
22.November. ^ ^ Wunsch geltend, die Flügel des Angriffs in letzter
Stunde doch noch weiter herumfassen zu lassen, um dem Gegner auch
den Weg nach Montenegro, vor allem aber nach Albanien zu sperren. Ein
Vorstoß, den in den letzten Tagen die bulgarische 2. Armee von Süden, von
Kalkandelen, auf Prizren versucht hatte, war an den Schwierigkeiten des
Zar-Gebirges gescheitert. Von Norden her war der Weg weiter und die
operative Wirkung geringer. Immerhin sollte auch hier versucht werden,
vorwärts zu kommen. Da sich der Feind südlich von Visegrad
zu schwächen schien, hoffte die Heeresgruppe, die ö.-u. 62. Infanterie-Division
und sonstige in jener Gegend stehende Truppen zweiter Ordnung doch
wieder in Bewegung zu bringen. Es war das auch deswegen erwünscht,
um für den rechten Flügel der Heeresgruppe und die künftigen Operationen
in Montenegro die Bahn bis Uvac wieder in Betrieb zu nehmen, die bisher
noch nicht einmal bis zur zerstörten Drina-Eisenbahnbrücke südwestlich von
Visegrad benutzbar war. Jeder solche Versuch scheiterte indessen daran, daß
der ö.-u. 62. Insanterie-Division und ihren Nachbartruppen alles zum Vor-
marsch Nötige fehlte: zunächst Gerät, um Drina und Lim ausreichend zu
überbrücken, dann Kolonnen für den eigenen Nachschub, da die vorhandenen
bereits zur Versorgung der Stoßtruppen des ö.-u. XIX. Korps abgegeben
waren. So war vor Anfang Dezember an größere Vorwärtsbewegungen
auf diesem Flügel nicht zu denken; nur die ö.-u. 62. Insanterie-Division
hatte einstweilen die bosnische Grenze südlich von Visegrad erreicht. Auch
die bei Nova-Varos und Sjenica stehenden österreichisch-ungarischen Bri-
gaden vermochten den Vormarsch in das vor ihnen liegende wegelose Ge-
birgsland zunächst nicht fortzusetzen.
Das Alpenkorps war von Raska ab nicht auf der ihm ursprünglich
zugewiesenen Straße im Ibar-Tale der ö.-u. 18. Gebirgs-Vrigade gefolgt,
sondern nach Westen ausgebogen und hatte zusammen mit der ihm jetzt
zugeteilten ö.-u. 10. Gebirgs-Brigade (vom XIX. Korps) bereits am
20. November Novipazar erreicht, wo etwa 60 ältere Geschütze vorgefunden
wurden. Von dort wollte der Führer, Generalleutnant Krafft von Dellmen-
Gen. Kdo. des III. A. K., 6. und 26. J. D. im Abtransport nach dem westlichen
Kriegsschauplatz,
167. Z. D., 11. bayer. J. D. und 25. R. D. und demnächst auch Gen. Kdo. des
X. R. K. im Rückmarsch nach dem Vanat,
verst. 165. J. D., nach Varna und Burgas bestimmt (S. 261), bei Krusevae
bereit zum Abmarsch über Nisch nach Pirot, der aber noch nicht angetreten werden
konnte, da die Bulgaren einstweilen nicht imstande waren, die Verpflegung zu leisten
und die Bahn von Belgrad noch nicht über àprija hinaus wieder betriebsfähig war.