Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Kämpfe an der West-Morava. Einnahme von Nisch. 
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Batterien wurden als erkannt gemeldet — deckte südwestlich von Kraljevo 
dm Abzug auf der Fahrstraße in das tief eingeschnittene Ibar-Tal. Vor 
der 11. Armee hielten die serbischen Nachhuten jetzt weniger zäh. Der 
linke Flügel konnte über Paracin hinaus nach Süden vordringen und 
bei Krivivir mit der bulgarischen 1. Armee Verbindung aufnehmen. 
Mehr als 3000 Gefangene wurden von der 11. Armee an diesem Tage 
eingebracht, dazu eine wachsende, jetzt bereits in die Tausende gehende 
Zahl serbischer Wehrpflichtiger, die den Soldatenrock abgelegt hatten. 
Fahrzeuge und vor allem Geschütze fehlten aber in den Beutemeldungen 
so gut wie ganz. Von entscheidender Bedeutung war in dieser Lage die 
abends von der bulgarischen 1. Armee eingehende Meldung, daß 
sie Nisch nach dreitägigem harten Kampfe um 3° nachmittags genommen 
habe. So schnell hatte man den Fall dieser Festung und zweiten Haupt- 
stadt des Landes nicht erwartet. Dem Gegner war damit der Hauptweg 
nach dem Südosten seines Gebietes und zur Saloniki-Armee der Entente 
endgültig verlegt. Cs blieb ihm nur das Ausweichen nach Südwesten, um 
etwa über das Amselfeld doch noch den Anschluß an die Entente-Truppen 
zu suchen oder durch wegeloses Vergland gegen die Adria abzuziehen. Letz- 
teres schien er tatsächlich vorzubereiten. In einem wenige Tage vorher in 
Bulgarien aufgefangenen serbischen Funkspruch sollte von der Entente Ver- 
pfiegungs- und Truppenhilfe nach Montenegro verlangt worden sein. 
Noch ehe abschließende Meldungen über die Kämpfe des Tages vor- 
lagen, hatte Generalfeldmarschall von Mackensen die Befehle für die 
weitere Verfolgung gegeben, um im Räume Kraljevo—Krusevae—Atek- 
sinac wenn möglich doch noch Teile der Serben abzufangen, bevor sie in die 
schützenden Gebirgstäler entkamen. Mit dem Fortschreiten der von drei 
Seiten angesetzten Umfassungsbewegung und weiterer Verengung der durch 
die Berge begrenzten Entfaltungsräume mußten sich die Verbände immer 
mehr zusammendrängen. Es war also auch darauf Bedacht zu nehmen, daß 
für die weitere Verfolgung in erster Linie die für den Gebirgskrieg aus- 
gestatteten Divisionen') verwendet wurden. Die ö.-u. 3. Armee erhielt für 
die 62. Infanterie-Division, die Gruppe Sorsich und das XIX. Korps Nova- 
Varos und Sjeniea als Ziele. Das ö.-u. VIII. Korps, das zwischen dem 
XXII. Reservekorps und dem Korps Lochow bald keinen Raum mehr 
haben würde, aber für den Gebirgskrieg ausgerüstet war, sollte hinter dem 
Reservekorps durchgezogen werden und über Kraljevo auf No vip azar vor- 
gehen, der von Süden aus Pristina angesetzten Nordgruppe der bulgarischen 
i) S. 207 f.; außerdem war die 107. Z. D. notdürftig für das Gebirge aus- 
gestattet worden.
	        
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