Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Das Vorgehen gegen Kragujevae. 
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Die ö.°u. 3. Armee hatte die Vorwärtsbewegung am 26. Oktober 2«. bis 
auf der ganzen Front fortgesetzt, wobei die 26. (württembergische) Infan- 
terie-Division sowie die 44. und 43. Reserve-Division in teilweise er- 
bitterten Kämpfen gegen neu auftretende serbische Kräfte die Höhen 
westlich von Arangjelovac nahmen. Am 27. Oktober ging es fast 
kampflos weiter. Am 28. gelangte das XXII. Reservekorps vor den Ge- 
birgsstock des Rudnik. Die 26. Infanterie-Division unter Generalleutnant 
Wilhelm Herzog von Urach konnte die Paßhöhe am Wege nach Gornji- 
Milanovac nehmen, die Verge südlich und besonders östlich davon hielt der 
Gegner aber noch. Das ö.-u. VIII. Korps gewann kämpfend die Höhen 
südlich des Raca-Abschnittes. Damit war das im Heeresgruppenbefehl vom 
26. Oktober gegebene nächste Ziel im wesentlichen erreicht. Wie schwierig 
sich die Nachschublage aber bereits wieder gestaltet hatte, ergibt folgende 
Aufzeichnung des XXII. Reservekorps: „Das Korps wird mit Rücksicht 
auf die operative Notwendigkeit bis zur Straße Rudnik—Gorna-Satornja^) 
durchstoßen. Ein weiteres Vorgehen ist zunächst ausgeschlossen, da die 
Versorgung des Korps nicht einmal bei einem Stillstand in genannter 
Linie gewährleistet ist. Der Zustand ist hervorgerufen durch unzureichende 
Ausrüstung mit Korpskolonnen und durch den Ausfall der Ctappen-Krast- 
wagen-Kolonnen, die bei dem augenblicklichen Zustand der Wege verwen- 
dungsunfähig sind. Neu eingetroffene Landesfahrzeuge waren durchweg 
mit unbeschlagenen Pferden bespannt. Ein Beschlag konnte mangels von 
Hufeisen nur in ganz beschränktem Maße stattfinden. 90 Landesfuhrwerke 
liegen daher bewegungsunfähig in der Gegend des Avala-Verges." Das 
Korps beantragte, um den Nachschub zu sichern, einen Halt, den aber 
General von Köveß in Übereinstimmung mit der Heeresgruppe ablehnte. 
Für die Verpflegung verwies er aus Landesvorräte, die jedoch in dem 
äußerst dünn besiedelten Gebirgslande des Rudnik kaum noch aufzutreiben 
waren. 
Die 11. Armee hatte beim Vorgehen am 26. Oktober keinen 
wesentlichen Widerstand gefunden. Am 27. waren ihre Mitte, vor 
allem auf den das Morava- und Refava-Tal beherrschenden Trivunovo- 
Höhen, und der linke Flügel, der sich dem nach Südosten steil an- 
steigenden Gebirge entlang allmählich gegen das Resava-Tal heranzog, auf 
starke serbische Gegenwehr gestoßen. Am 28. Oktober zeigte der Gegner 
westlich der Morava bedeutend mehr Artillerie als an den Vortagen; man 
schien sich der feindlichen Hauptstellung zu nähern. Das Korps Lochow 
nahm serbische Vorstellungen und erreichte mit dem linken Flügel Nordwest- 
i) Am Nordhang des Rudnik von West nach Ost führender Weg.
	        
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