Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Das Vorgehen gegen Kragujevac. 
235 
die grundlos gewordenen, zeitweise auch überschwemmten Zugangswege auf 
dem Nordufer der Save und auf der Zigeuner-Insel durch umfangreiche 
weitere Bauten ersetzt werden, die, erst im November und Dezember beendet, 
schließlich Vrückenlängen von zwei bis drei Kilometern ergaben. Bei der 
11. Armee hatte der Brückenbau erst beginnen können, nachdem am 18. Ok- 
tober der Donau-Weg frei geworden war. So war erst am 20. Oktober 
mittags für das Korps Lochow eine Brücke bei Semendria fertig, deren 
Brauchbarkeit aber wegen schlechter Abmarschwege auf dem Südufer be- 
fchränkt blieb. Der Einbau der Brücke für das Korps Kosch, der bei Ram 
auf Schwierigkeiten gestoßen war, hatte daraufhin bei Veliko-Gradiste gar 
erst am 20. Oktober beginnen können und sollte bis zum 23. Oktober beendet 
sein. Zwischen den beiden Brücken arbeitete das Korps Winckler mit Fähr¬ 
betrieb weiter. 
Das serbische Heer hatte seine angegriffenen Fronten durch 
rücksichtslose Schwächung an der Drina-Linie verstärkt; dort hatten Montene- 
griner die Deckung übernommen. Die zahlreichsten und kampfkräftigsten 
serbischen Truppen, sieben Divisionen und eine Reihe kleinerer Verbände, 
schienen der ö.-u. 3. und der 11. Armee gegenüberzustehen, weitere vier 
Divisionen der bulgarischen 1. Armee, während vor der bulgarischen 
2. Armee nur schnell zusammengeraffte Truppen zweiter und dritter Ord- 
nung anzunehmen waren. Die Vulgaren konnten aber bald auch durch 
Entente-Truppen von Saloniki ernstlich bedroht werden, die 
nach Meldung des dortigen deutschen Generalkonsuls Walter bis zum 
16. Oktober schon in der Stärke von 50 000 bis 60 000 Franzosen und Eng- 
ländern mit etwa 240 Geschützen ausgeschifft sein sollten. Auf serbischem 
Boden, bei Gjevgjeli, schien bereits eine französische Brigade zu stehen. 
!lm so wertvoller war es, daß die bulgarische 2. Armee die Serben bis 
auf unbedeutende abgespaltene Teile bereits von der Entente-Armee ge- 
trennt und die Eisenbahn auf weite Strecken in der Hand hatte. Es galt 
die Zeit zu nutzen, bevor die Entente-Armee zu solcher Stärke anwuchs, 
daß sie dank ihrer besseren Ausstattung den Angriff der bulgarischen 
2. Armee zum Stehen bringen konnte. 
Die weiteren Bewegungen der ö.°u. 3. und der 11. Armee hatte 
Generalfeldmarschall von Mackensen durch einen Heeresgrup- 
P e n b e s e h l vom 22. Oktober geregelt, in dem er die Absicht aussprach, 
„die serbischen Hauptkräfte nach der Mitte des Landes zufammenzu- 
drängen und dort entscheidend zu schlagen". Der ö.-u. 3. Armee war als 
nächstes Ziel die Linie Rudmk—Boàrnja—Saranovo (ausschließlich), 
der 11. Armee anschließend die Linie Saranovo—Svilajnac—Subotiea 
gegeben. Die 3. Armee hatte ihren rechten Flügel, ungerechnet das ö.-u.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.