Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Erste Erfolge der Vulgaren. 
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drang daher am 19. Oktober darauf, hier in der Vorwärtsbewegung zu 
bleiben und nicht etwa gegen die befestigten Orte Zajecar und Pirot abzu- 
schwenken, vor denen die Flügel der Armee festlagen. Er traf sich dabei 
mit der Auffassung des stets vorn bei der fechtenden Truppe befindlichen 
Armeeführers, Generals Bojadjiew. Die bulgarische 2. Armee 
war gegen weniger kampfkräftige und auch an Zahl schwächere serbische 
Truppen rascher vorwärts gekommen. Teile der 3. Division hatten schon 
am 16. Oktober schwachen Feind aus Vranje vertrieben und hier die Bahn 
Nisch—Saloniki unterbrochen. Weiter südlich wurde bis zum 20. Oktober 
von der 3. und 7.Division auch bei Kumanovo und im Vardar-Tale bei 
Veles die Bahn erreicht, am 21. die Bewegung gegen den wichtigen 
Ort Äsküb fortgesetzt. Noch weiter südlich gingen mazedonische Legionäre 
von Strumica her gegen die Bahn vor. Durch diese Bewegungen, 
die 2000 Gefangene und 12 Geschütze als Beute brachten, war ein rund 
100 Kilometer messender Abschnitt der Bahn Nisch—Saloniki in bulgarische 
Hand gekommen; die einzige brauchbare Verbindung zwischen dem Gros 
des serbischen Heeres und der Cntente-Armee in Saloniki, die im äußersten 
Südostzipfel Serbiens Gjevgjeli besetzt hatte*), war endgültig gesperrt. 
5. Die iLmnahme von Rragujevac. 
Karte 5,Skizzen 19 und 20. 
Seit Beginn des Save- und Donau-Äberganges waren reichlich zwei und 
Wochen verflossen. In dieser Zeit hatten die ö.-u. 3. und die 11. Armee Oktober, 
südlich der Stromlinie nur etwa 30 Kilometer Raum nach vorwärts ge- 
Wonnen; sie näherten sich der Linie Arangjelovae—Palanka—Petrovae, 
die Generalfeldmarschall von Mackensen in seiner Weisung vom 
28. Septembers als erstes Angriffsziel gegeben hatte. Der bulgarische 
Angriff hatte die Flanke des Gegners in ihrer ganzen Ausdehnung gefaßt 
und seine Verbindung zur Cntente-Armee unterbunden, war aber in seinem 
zunächst wichtigsten nördlichen Teile nur äußerst langsam vorwärts ge- 
kommen. Ein Druck von Bosnien her war bisher überhaupt nicht zu spüren 
gewesen; ob sich das wesentlich ändern werde, war auch nach dem Erfolge 
der ö.-u. 62. Infanterie-Division^) fraglich. 
Der deutschen Ober st en Heeresleitung bereiteten die nur 
langsamen Fortschritte Sorge. Die Gesamtbeute betrug bei der ö.-u. 3. 
und der 11. Armee nur etwa 5000 Mann und 30 meist ältere Geschütze; dazu 
kam eine etwa halb so große Beute, die von den Vulgaren gemeldet 
1) S. 225. — -) S. 205. — --) 6.227.
	        
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