Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
18. «nd Fortschritte. Links neben ihr hielt es der Kommandeur der S7. Infanterie- 
lg. Oktober. Division nach den besonders schweren Verlusten der ersten Kampftages für 
richtiger, noch abzuwarten, da der Feind seine starken Stellungen unter dem 
Drucke der Nachbardivisionen doch bald räumen werde. Auch General 
von Köveß rechnete bereits damit, daß die Serben vor der ganzen Front 
seiner Armee durch den Druck der 11. Armee zum Ausweichen veranlaßt 
werden könnten; Meldungen über den Ausbau serbischer rückwärtiger 
Stellungen bestärkten ihn in dieser Auffassung. 
Die 11. Armee war unter teilweife schweren Kämpfen in ununter- 
brochenem Angriff geblieben, mit dem Korps Lochow wegen der immer noch 
offenen rechten Flanke in großer Breite westlich der Morava, mit dem 
Korps Winckler vor allem auf dem Höhenrücken zwischen Morava und 
Mlava, mit dem Korps Kosch östlich davon. Auch im Räume dieser Armee 
hatten angeschwollene Wasserläuse und grundlose Wege Aufenthalt bereitet. 
Es war aber doch gelungen, bis zum Abend des 19. Oktober mit dem 
rechten Flügel zehn Kilometer östlich von Amcari die Höhen zwischen 
Ralja- und Konjska-Abschnitt zu gewinnen. Von da verlief die Front 
jetzt in allgemein ostsüdöstlicher Richtung über die Höhen östlich von 
RaZanac zum Pek-Fluß. Die Armee war der ö.-u. 3. Armee, deren linker 
Flügel noch bei Grocka stand, in der Richtung nach Süden um ein gutes 
Stück voraus. Generalfeldmarschall von Mackensen wünschte, daß 
der linke Flügel dieser Armee auf gleiche Höhe vorkomme. Das Verhalten 
ihrer S7. Infanterie-Division gab ihm Veranlassung, darauf hinzuweisen, 
daß nur rücksichtsloses Vorgehen jedes einzelnen Teiles in der ihm vor- 
geschriebenen Richtung Erfolg verspreche; jedes Abwarten des Erfolges 
beim Nachbarn sei ein Fehler. 
M.s«ober. Unterdessen begann sich die von General von Köveß erwartete und von 
der Heeresgruppe bereits in der Weisung vom 28. Septembers angestrebte 
Wirkung bemerkbar zu machen, daß das flottere Fortschreiten im Morava- 
Tale auch den Gegner im Höhengelände südlich von Belgrad zum Weichen 
veranlassen werde. Am Morgen des 20.Oktober waren die Serben vor 
der ö.°u. 3. Armee im Zurückgehen nach Süden, anscheinend in vor- 
bereitete neue Stellungen, deren stärkste sich von West nach Ost über den 
Kosmaj zu ziehen schien. Die bisher vom Gegner gehaltene Linie war nur 
noch von Nachhuten besetzt, die im Laufe des Tages vertrieben werden 
konnten. Von den Kunstbauten der Bahn nach Palanka—Nisch fielen drei 
Tunnels fast unversehrt in die Hand des XXII. Reservekorps, zwei hohe 
Viadukte füdlich von Ripanj waren aber gesprengt. Abends näherte sich 
1) S. 220. — 2) S. 206.
	        
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