Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
14. Oktober. Pek-Fluß als Ziel, über das nicht hinausgegangen werden sollte. Diese 
Anordnungen führten beim Korps L ochow, bei dem große Teile der 
Artillerie der 25. Reserve-Division erst an diesem Tage über die Donau 
kamen, und das durch die Deckung der offenen rechten Armeeflanke ohnehin 
schon besonders belastet war, zu heftigen Kämpfen südlich und südwestlich 
von Semendria, aber zu nur geringem Geländegewinn. Das Korps 
W i n ck l e r hatte um die südlichen Werke von Passarowitz hart zu kämpfen, 
bis sie abends von der 105. Infanterie-Division genommen werden konnten. 
Auch hier war das gesteckte Ziel nicht ganz erreicht. Dagegen besetzte das 
Korps Kosch ohne Kampf den Lipovaca; die seit Beginn des Donau- 
Überganges zur Täuschung des Gegners ostwärts hinausgeschobene Abtei- 
lung des Korps ging nach Veliko-Gradiste über. 
Die 11. Armee war damit von der Donau durchschnittlich 15 Kilo- 
meter nach Süden vorgerückt und hatte sich mit ihren sieben Divisionen auf 
eine Breite von etwa 60 Kilometern ausgedehnt. In ihrem Rücken war aber 
noch nicht eine einzige Brücke über den großen Strom vorhanden; das Äber- 
setzen behinderte auch hier der Kossava-Sturm. Die Mehrzahl der Kolonnen 
und Trains war noch auf dem Nordufer. Munitions- und Verpflegungs- 
nachfchub begannen zu stocken. General von G a l l w i tz befahl daher für 
den 15. Oktober nur noch örtliche Angriffe, im übrigen den Ausbau der 
gewonnenen Linien. Abends wies die Heeresgruppe jedoch auf 
die Notwendigkeit schneller Entscheidung gegen das serbische Heer hin und 
forderte allgemeinen Angriff, vor allem scharfes Vorwärtsgehen des Korps 
Kosch östlich der Morava, wo kaum Feind zu stehen schien; die 107. Insan- 
terie-Division sollte dadurch zur Verwendung westlich dieses Flusses frei 
gemacht werden. General von Gallwitz mußte melden, daß er unter den 
geschilderten Umständen „einen einheitlichen Angriff der Armee auf der 
ganzen Linie für den 15. Oktober nicht anordnen" könne; nur eine Kräfte- 
Verschiebung nach dem rechten Flügel stellte er in Aussicht. 
15. bis Am 15. Oktober wurden die deutschen Linien auf dem äußersten rechten 
17. Ottober. Flügel um ein Geringes vorgeschoben, etwas mehr an der Front des Korps 
Kosch. Der Kossava-Sturm wehte jetzt so heftig, daß die Fährdampfer 
keine Schleppkähne mehr mitnehmen konnten. Auf eine Anfrage nach dem 
Stande der Operationsbereitschaft meldete das Korps Lochow, 
die Nachschubverhältnisse seien noch so wenig geregelt, daß nicht einmal ein 
Folgen möglich sein würde, wenn der Feind zurückgehe. Das Korps 
Winckler berichtete, es werde bei günstiger Witterung und Anspannung aller 
Kräfte erst am 21. Oktober und auch dann nur mit den fechtenden Truppen 
und einer schwachen Nachschubstaffel marschbereit sein. An flott vorwärts- 
schreitende Offensive, wie sie angesichts der Schwäche des Gegners möglich
	        
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