Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Erweiterung der Vrückenkopfstellungen der ö.-u. Z. Armee. 
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Auffassung wie Generaloberst von Conrad gekommen. Als Generalfeld- 
Marschall von Mackensen dann am 12.Oktober mit seinem Generalstabschef 
die Gruppe Belgrad und General von Köveß aufsuchte, wurde die Frage aber 
doch noch nicht endgültig entschieden, da zu dieser Zeit das ö.-u. XIX. Korps 
gerade Erfolge meldete. Erst am Abend entschloß sich General von Köveß, 
das Korps über Belgrad auf das östliche Kolubara-Afer nachzuziehen. Die 
Heeresgruppe stimmte zu, verlangte aber, daß die bei Progar und Voljevci 
auf dem Südufer der Save gewonnenen Stellungen in bisheriger Stärke 
gehalten würden, da ein Zurücknehmen auch nur von Teilen den Serben 
gegenüber „den schlechtesten Eindruck machen und den Zweck, feindliche Kräfte 
westlich der Kolubara zu binden, vereiteln" würde. 
Hier wie an der Drina herrschte weiterhin völliger Stillstand. Aber ». bis 
auch bei Belgrad konnten am 13. und 14. Oktober nur geringe Fortschritte 16'0ttrtCt' 
gemacht werden. Heftiger Kossava-Sturm hatte den Übergang über die 
Save unterbrochen. Hochwasser überschwemmte die Zigeuner-Insel und 
machte den Bau langer Knüppeldämme nötig. Die Nachschublage zwang 
zum Anhalten des Angriffs. Der Gegner hatte sich inzwischen in einer 
neuen Stellung setzen können, die von Umka an der Save ostwärts zum 
Avala verlief, der das Höhengelände um 200 Meter überragt, weiter zum 
Pasuljiste an der Donau zog und damit im ganzen eine Breite von mehr als 
30 Kilometern hatte. Am 15. Oktober sollte der Angriff gegen diese Linie 
unter Verhalten des rechten Flügels durchgeführt werden. Kämpfend 
gelang es dem XXII. Reservekorps beiderseits der Eisenbahn die seind- 
lichen Linien zu durchbrechen. Auf der übrigen Front wurden serbische 
Vortruppen zurückgetrieben. Die Stoßkraft der Angriffstruppe konnte aber 
nicht so ausgenutzt werden, wie es angesichts des offenbar schwachen und in 
lockerer Aufstellung fechtenden Gegners möglich gewesen wäre, weil Artillerie 
und Fahrzeuge auf regendurchweichten, grundlosen Wegen nicht mitkamen. 
Beim ö.-u. VIII. Korps machte die angeordnete Verschiebung artilleristischer 
Kraft vom linken nach dem rechten Flügel teilweise Umwege von 20 Kilo- 
metern über Belgrad nötig. Die inzwischen vor allem aus Abgaben des ö.-u. 
XIX. Korps gebildete neue Armeereserve von vier österreichisch-ungarischen 
Landsturm-Brigaden lag bei Semlin fest, da sie vor Abflauen des Kossava- 
Sturmes nicht über die Save folgen konnte. Am 16. Oktober wurde der An- 
griff auf der ganzen Front abermals einige Kilometer vorwärts getragen. Am 
härtesten war der Kampf um den Avala, dessen Nordteil von der ö.-u. 59. In- 
fanterie-Division, unterstützt von Teilen der deutschen 43. Reserve-Division, 
erstürmt wurde, während die höchste südliche Kuppe noch in der Hand der 
Serben blieb. Auch sonst vermochten sich diese in neuen Stellungen bald
	        
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