Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

216 
Der Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915. 
Beim Korps Winckler hatte der für den 9. Oktober angesetzte 
Angriff wegen Nebels hinausgeschoben werden müssen. Nachdem sich die 
Sicht gebessert hatte, war es aber gelungen, die Stellungen der 11. baye- 
rischen und 105. Infanterie-Division im Angriff nach Süden, vor allem auf 
den Lestar-Höhen, bis drei Kilometer südlich der Donau vorzutreiben. Weit- 
gedehnte, hohe Maisfelder erschwerten die Gefechtsführung. Von der 
107. Infanterie-Division, die künftig den linken Flügel bilden sollte, war 
einstweilen erst ein Bataillon übergesetzt. Auch das Korps Kosch wurde 
an diesem Tage zunächst durch Nebel aufgehalten, erreichte dann aber bis 
zum Abend in flottem Fortschreiten die beherrschende Anatema-Höhe und 
damit die Sehnenlinie des Flußbogens von Ram. 
So stand die 11. Armee jetzt in drei Brückenkopsstellungen von je etwa 
zehn Kilometer Breite zwischen Semendria und Veliko-Gradiste auf dem 
Südufer der Donau. Eine Seitenabteilung des Korps Kosch und öfter- 
reichisch-ungarische Grenzschutztruppen setzten weiter östlich bis zur rumimi- 
schen Grenze die ihnen aufgetragenen Ablenkungsunternehmungen fort. 
Z. Die Erweiterung der Vrückenkopfstellungen 
bis zum 22. Oktober. 
Karte 5, Skizzen 17, 18 und 19. 
Die bis zum Abend des 9. Oktober beim Heeresgruppenkommando 
in Temesvar vorliegenden Meldungen ließen den Save- und Donau- 
Übergang der ö.-u. 3. wie der deutschen 11. Armee als geglückt erscheinen. 
An allen dafür in Aussicht genommenen Stellen, an manchen sogar unver- 
hofft schnell, war es gelungen, auf dem serbischen Ufer festen Fuß zu 
fassen. Nunmehr galt es, durch Fortsetzung des Angriffs nach 
S ü d e n die Ausgangsstellung für die weitere Operation zu gewinnen und 
durch Brückenbau^) für die Masse der Artillerie, für Troß und Trains 
Äbergangsmöglichkeiten zu schaffen. Bei der ö.-u. 3. Armee wurden bereits 
am 10. Oktober zwei Brücken über die Save bei Belgrad fertig. Bei 
der 11. Armee war ein sehr viel mächtigerer Strom zu überwinden, 
das dazu nötige schwere Brückengerät konnte erst zugeführt werden, wenn 
das hohe rechte Donau-Aser südöstlich von Belgrad vom Feinde gesäubert 
und die im Strome liegenden Minensperren aufgeräumt waren. Der 
weitere Angriff mußte sich daher vor allem auch gegen den Raum zwischen 
Belgrad und Semendria richten, wobei die ö.-u. 3. Armee die Richtung 
gegen Arangjelovae—Kovaàvac^) beibehielt, während sich der rechte Flügel 
der 11. Armee zunächst über Semendria gegen Westen zu wenden hatte. 
*) Näheres S, 234 f. — -) S, 205.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.