Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Die Ereignisse bis zum Jahresschluß 1915. 
Stellungen des Gegners unter Artilleriefeuer gehalten werden, ein 
Infanterieangriff aber nicht folgen. 
Es begann nun wiederum wie im Frühjahr 19151) eine aufreibende 
Zeit des Harrens auf günstige Wind- und Wetterverhältnisfe. Endlich am 
19. Dezember früh kam das Unternehmen zur Ausführung. Beim 
XXVI. Reservekorps hatten infolge der unregelmäßigen Linienführung 
nicht überall Flaschen eingebaut werden können. Es wurde auch nicht 
allenthalben Gas abgeblasen, weil die Windrichtung es nicht erlaubte oder 
die Bedienungsmannschaften mit dem Einbau der Flaschen nicht fertig 
wurden. So entstanden gasfreie Räume. Die späterhin aus jedem 
Kompagnieabschnitt nachstoßenden Streifen stellten überall starke Besetzung 
der feindlichen Gräben fest und mußten unter Verlusten vor der unerschüt- 
terten Stellung des Gegners wieder kehrtmachen. So endete dieses Gas- 
unternehmen ohne sichtbaren Erfolg. 
Die während der Herbstschlacht abgegebenen Teile der 4. Armee 
(53. Reserve-Division, zwei Reserve-Infanterie-Regimenter sowie die 
„Brieftauben"°Abteilung Ostende) waren bis Mitte November, die schweren 
Batterien im Dezember zurückgekehrt. Noch im Dezember wurde durch 
die Oberste Heeresleitung mit dem Austausch des wieder vereinigten 
XIII. Armeekorps^) gegen das abzulösende XV. begonnen, das zur Heeres- 
reserve treten sollte. 
6., 2. und 7. Armee. 
Wenn auch das schwere Abwehrringen im Artois im Abflauen 
begriffen war, kam es doch Mitte Oktober nochmals zu heftigeren Kämpfen 
mit den Engländern bei Haisnes. Am 15. ging der Gegner abends, 
am 17. zweimal um die Mittagszeit umfassend gegen das „Hohenzollern- 
werk" vor. In erbittertem Ringen wurde er an beiden Tagen von Truppen 
des VII. Armeekorps abgewiesen. 
Auch die Franzosen griffen in der zweiten Oktoberhälfte nochmals 
auf der Front Souchez—Neuville St. Vaast an. Ein besonders viel- 
umkämpster Punkt wurde die Talsperre nordöstlich von Souchez. An der 
„Gießler-Höhe" machte die an Stelle von Garde-Regimentern am 14. Ok- 
tober wiederum eingesetzte 88. (sächsische) Insanterie-Vrigade geringe 
Fortschritte im Angriff. Der Hauptteil der Höhe blieb aber in Feindes- 
hand. Die 2.bayerische Infanterie-Division beschloß den Oktober noch mit 
einem kleineren Erfolge westlich von Vimy. 
Kronprinz Rupprecht faßte am 14.Oktober den Entschluß, 
-) Band VII, e. 55. — -) 6.88, 116, 122 und 272, Anm.
	        
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