Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

Vor neuen Großangriffen in der Champagne. 
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Die Gesamtverluste der 6. Armee in der Herbstschlacht be- 
trugen bis Ende Oktober nahe an 1100 Offiziere und 50 000 Mann. An 
Munition verbrauchte die 6. Armee etwa in derselben Zeit rund 
1 200 000 Schuß bei der Feldartillerie und etwa 236 000 Schuß bei der 
schweren Artillerie. 
d) Die Champagne-Front. 
DieKämpsezwischendem30. SeptemberundS. Oktober. 
Karten 2,3, Skizzen 1, 2. 
Inzwischen hatten auch in der Champagne neue gewaltige Kraft- 
anstrengungen des G e g n e r s den Kampf noch einmal in voller Wucht und 
Erbitterung aufflammen lassen. General de Castelnau war am 29. Sep- 
tember zu der Überzeugung gekommen, daß eine Fortführung der Angriffe 
in der bisherigen Weife mit erschöpften Truppen keinen Erfolg verspräche. 
Im Einverständnis mit General Ioffre, der die Zuführung weiterer Ver- 
stärkungen und Überweisung neuer Munition zusicherte, wurden die Ober¬ 
kommandos der 4. und 2.Armee am 30. September angewiesen, ihre 
augenblicklichen Stellungen zu halten und auszubauen, die ermatteten 
Truppen zeitweise zurückzuziehen und neu zu ordnen und die größeren 
Kavallerieverbände ins Hintergelände zu verlegen. Die Absicht des Ober- 
befehlshabers der Heeresgruppe Mitte war, nach kurzer Zeit mit möglichst 
frischen Kräften einen neuen allgemeinen Angriff auf die deutsche zweite 
Stellung zu unternehmen. 
Die Zeit vom 30. September bis 5. Oktober wurde durch s r a n z ö - 
fische Kleinunternehmungen gegen vorspringende Stellungsteile und 
durch Überfälle aus den Einbruchsnestern ausgefüllt. Hierbei zeigte sich 
die große Gewandtheit der sranzösischen Infanterie im Ausnützen jedes 
Granatloches und Grabenrestes. Dieselbe Geschicklichkeit bewies sie auch 
nach Einnahme deutscher Grabenstücke, die in kürzester Frist umgebaut, mit 
Maschinengewehren bestückt, durch Schnellhindernisse geschützt und an das 
eigene Grabensystem angeschlossen waren. Die französischen Angriffe 
erfolgten meist gegen Abend; Vorstöße ohne Feuervorbereitung wurden 
nur selten und dann im Morgengrauen ausgeführt. Der inzwischen durch 
sieben schwere Batterien verstärkten, gut eingespielten deutschen 
Artillerie gelang es hier, manchen französischen Vorstoß durch zusammen- 
gefaßtes Feuer bereits im Keime zu ersticken. Am 2. Oktober wurde bei 
Rethel ein französisches Luftschiff gelegentlich einer Angriffsfahrt durch 
Flugabwehrkanonen abgeschossen, die Besatzung gefangen genommen.
	        
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