Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

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Die Herbstschlacht im Artois und in der Champagne. 
des Generalstabes der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, General Schmidt 
von Knobelsdorf, mit der Frage, ob er es für zweckmäßig halte, „den alten 
Plan wieder aufzunehmen und die Unternehmung im Elsaß auszuführen". 
Diese schon im Juni 1915 ins Auge gefaßte Unternehmung, deren Möglich- 
keit im August durch General von Knobelsdorf eingehend erkundet worden 
war, hatte offenbar in Beziehung zu der zeitweise gehegten Hoffnung ge- 
standen, noch im Laufe des Jahres 1915 zur Entscheidung auf dem West- 
Kriegsschauplatz zu kommen^). Jetzt, im Herbst, während starke Teile des 
deutschen Heeres noch in Serbien gebunden waren, konnte schwerlich daran 
gedacht werden, vor Beginn des Winters eine entscheidende Operation ein¬ 
zuleiten, geschweige denn durchzuführen. Man wird daher wohl die An- 
frage des Generals von Falkenhayn dahin zu deuten haben, daß er die Mög- 
lichkeit erwog, unter Ausnutzung der bereits getroffenen Vorbereitungen auf 
dem äußersten linken Heeresflügel dem Gegner einen empfindlichen Schlag 
zu versetzen, der gleichzeitig den im bevorstehenden Winter sehr schwierigen 
Gebirgskämpsen in den Südvogesen ein Ende machen konnte. Falls es 
glückte, dadurch den Feind bis an die Reichsgrenze zurückzudrücken, ergab 
sich eine Lage, aus der heraus vielleicht im kommenden Frühjahr ein Angriff 
auf Velfort angesetzt werden konnte. 
7. Neue Großangriffe im Oktober, 
a) Die Artois-Front. 
Die Kämpfe zwischen dem 30. September und 
10. Oktober. 
Karten 2, 4,Skizzen 5, 6, 7, 8, Anlage 2. 
30.September Im Artois traten auf feindlicher Seite bei der Ablösung der 
bis 7. Oktober. Truppen des britischen Südflügels durch Teile des französischen IX. Korps 
erhebliche Verzögerungen ein, die General Foch zwangen, den für den 
2. Oktober beabsichtigten neuen Angriff im Einverständnis mit General 
Ioffre weiter hinauszuschieben. Nach mehrfachen Besprechungen mit dem 
britischen Oberbefehlshaber wurde als Zeitpunkt der 6. Oktober verabredet. 
Die Zeit bis dahin sollte mit Cinzelunternehmungen ausgefüllt werden. 
Der französische Höchstkommandierende beabsichtigte, an diesem Tage ebenso 
wie im Artois auch in der Champagne zu einem neuen Angriff zu schreiten, 
und legte auf die Gleichzeitigkeit beider Kampfhandlungen besonderen Wert. 
Auf deutscher Seite hatte man Anfang Oktober den Eindruck, daß 
sich die Franzosen vor allem gegenüber dem Gardekorps unternehmungs- 
*) S.3.
	        
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