Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [3]. Die Ereignisse im Westen und auf dem Balkan vom Sommer bis zum Jahresschluß (9. 1933)

80 
Die Herbstschlacht im Artois und in der Champagne. 
R-Stellung der Division Liebert zu durchstoßen. Die gleichfalls auf ihrem 
linken Flügel heftig angegriffene 24. Reserve-Division beurteilte die hier- 
durch geschaffene Lage als so ernst, daß sie nach Einsatz sämtlicher Reserven 
ihre drei mit Teilen noch in der Ablösung begriffenen, völlig erschöpften 
Regimenter wieder vorzog und in der Nacht zum Ausheben eines Riegel- 
grabens bei St. Couplet einsetzte. Vis zum Abend des 29. September 
gelang es aber rasch zusammengerafften^), General von Liebert unterstellten 
Truppen, in tapfer durchgeführtem Gegenangriff den Feind wieder bis in 
die R-Stellung zurückzudrängen. Fast 1000 Gefangene der französischen 
157. Infanterie-Division wurden dabei eingebracht. Das Armee- 
Oberkommando hatte am Vormittage des 28. September die 
20. Infanterie-Division (ohne zwei Infanterie-Regimenter) dem X. Armee- 
korps unterstellt und behielt die seit dem 27. September eintreffende 
19. Infanterie-Division um Machault als Armeereserve. Teile dieser Divi- 
sion mußten aber bereits am 28. September abends zur Stützung der Front 
aus der Hand gegeben werden. Dafür kündigte die Heeresgruppe 
Kronprinz das Eintreffen der zusammengesetzten 113. Infanterie-D ivi- 
fion2) von der Armee-Abteilung Strantz in der Gegend westlich von 
Vouziers an. 
Auch auf dem rechten Flügel der 5. A r m e e war es am 28. September 
seit II39 vormittags wiederum zu sehr erbitterten Kämpfen um die teilweise 
verlorengegangenen Höhen 191 und 199 nördlich von Massiges gekommen. 
Der von der Heeresgruppe für erforderlich gehaltene Gegenangriff der 
56. Infanterie- und 21. Reserve-Division konnte infolge der starken deut- 
schen Verluste nicht durchgeführt werden. In den letzten Septembertagen 
mußten beide Höhen nach harten Kämpfen aufgegeben werden. An Ge- 
fangenen hatte das XVIII. Reservekorps in der Zeit vom 21. bis 
30. September fast 1500 Franzosen eingebracht. Seine eigenen Verluste 
im gleichen Zeitraum beliefen sich auf rund 12 000 Mann. 
In den Tagen vom 25. bis 29. September hatte in der Champagne die 
deutsche R-Stellung südlich von Ste. Marie àPy trotz noch nicht voll- 
endeten Ausbaues mit schwachen Kräften gegen starke französische Angriffe 
gehalten werden können. Das erklärte sich zum Teil daraus, daß sie auf 
dem Hinterhang verlief und von der französischen Artillerie nicht unter beob- 
achtetem Feuer gehalten werden konnte. Aus diesem Grunde konnten auch 
die am 28. September über die R-Stellung vorgebrochenen, stark zusammen- 
geballten gegnerischen Streitkräfte von ihrer Artillerie nicht hinreichend 
unterstützt werden. Andererseits trug die günstige Geländegestaltung 
x) Teile der 3. Regtr. 52,91, 92, 184, 192 und bayer. 25. — 2) S. 23.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.