Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Westfront von Mitte April bis Anfang August 1915. 
deutscher Hand geblieben. Dazwischen hielt nördlich des Carency-Baches 
das XIV. Armeekorps noch Teile seiner Stellung in der „Schlammulde", im 
„Varrikadenweg" sowie im Ostteil von Ablain. Die Cinbruchsstelle an 
der Loretto-Kapelle war noch nicht wieder vom Feinde gesäubert. Südlich 
des Carency-Vaches standen in kaum verteidigungsfähigen Gräben, zum 
Teil völlig vermischt, die 58. und 115. Infanterie-Division sowie Trümmer 
der 5. bayerischen Reserve-Division und ein Regiment der 52. Reserve- 
Insanterie-Vrigade. Die 16. Infanterie-Division unter Generalleutnant 
Fuchs war im Begriffe, den Abschnitt Souchez—Höhe 123 (zwei Kilometer 
südöstlich von Souchez) zu übernehmen. Die 15. Infanterie-Division be¬ 
fand sich erst mit Teilen im Armeebereich, ebenso das neu aufgestellte 
Minenwerfer-Vataillon 1. 
In dieser schwierigen Lage übernahm General von Lochow in der 
Nacht vom 15. zum 16. Mai den Oberbefehl'). Seine erste Aufgabe sah er 
darin, die bereits von General von Fasbender eingeleitete Neuordnung der 
durcheinander gewürfelten Verbände durchzuführen und schlagfertige 
Reserven bereitzustellen. Die letzten Teile der 5. bayerischen Reserve- 
Division wurden herausgezogen, die 58. Infanterie-Division sollte nach 
Ablösung durch die 16. Infanterie-Division im Raume von Douai unter¬ 
gebracht werden. Die Kampffront wurde in drei Korpsabschnitte eingeteilt: 
das XIV. Armeekorps mit unterstellter 117. Infanterie-Division 
und 85. Reserve-Infanterie-Brigade aus dem rechten Flügel bis zum 
Carency-Bach, 
das VIII. Armeekorps mit unterstellter 115. und zunächst noch der 
58. Infanterie-Division vom Carency-Bach bis zur Straße Arras— 
Lens, 
das I. bayerische Reservekorps (1. bayerische Reserve-Divi- 
sion und 52. Reserve-Infanterie-Brigade) von dieser Straße bis 
zur Scarpe. 
Die Befehlsverhältniffe der Artillerie waren infolge der vielfachen 
Truppenverschiebungen stark in Unordnung geraten. Sie wurden neu 
geregelt derart, daß jeder Abschnitt über eine zur Durchführung des Sperr¬ 
feuers und zur Bekämpfung der feindlichen Artillerie ausreichende Anzahl 
von Feld- und schweren Batterien unter einheitlicher Führung verfügen 
konnte, und daß eine flankierende Unterstützung der Abschnitte untereinander 
gesichert war. 
General vonLochow war ebenso wie das Armee-Oberkommando der 
6. Armee der Ansicht, daß die das Schlachtfeld weithin beherrschende Loretto- 
') Zusammensetzung der Armee-Gr. Lochow siehe Skizze 6.
	        
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