Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Ä2.Mat. 
XXI. Korps fest eingenistet hatten. Die Stützung dieses bedrohten 
Kampfabschnittes erfolgte zunächst durch Verbände der 58. Infanterie- 
Division. 
Am 11. Mai mittags traf beim Oberbefehlshaber der 6. Armee 
folgende Drahtung der Obersten Heeresleitung ein: „Seine 
Majestät erwartet, daß die Armee unter allen Umständen mindestens ihre 
jetzige Stellung hält. Ob diese Aufgabe defensiv oder mit Teilangriffen 
zu lösen ist, muß dem dortigen Crmesien überlasten bleiben. Jedenfalls 
sind die dorthin überwiesenen Kräfte an Infanterie und schwerer Artillerie 
so stark, daß sie bei entschlossenem Einsatz unter fester einheitlicher Führung 
ausreichen sollten, weiteres Vorschreiten des Feindes zu verhindern. Die 
in den letzten Kämpfen aufs neue bewiesene glänzende Tapferkeit der 
Truppen erkennt Seine Majestät mit Dank an." Die Antwort des Kron¬ 
prinzen Rupprecht lautete: „Seine Majestät der Kaiser darf überzeugt sein, 
daß die 6. Armee alles aufbieten wird, um den feindlichen Angriff abzu¬ 
schlagen. Der Entschluß, in diesem Sinne zu handeln, wurde von jeher 
festgehalten. Dem Feinde wird freiwillig kein Gelände überlassen werden. 
Größerer Gegenangriff augenblicklich noch nicht erfolgversprechend, bleibt 
vorbehalten." 
Am 12. Mai nahmen die schweren Kämpfe ihren Fortgang. Schon 
im Laufe der Nacht vom 11. zum 12. Mai hatte General von Fasbender ge¬ 
meldet, daß bei Neuville-St. Vaast ein feindlicher Durchbruch drohe, der die 
Artillerie gefährde. Daraufhin wurde ihm der Stab der 117. Infanterie- 
Division mit zwei Infanterie-Regimentern unterstellt. Das Armee- 
Oberkommando erbat und erhielt dafür von der Obersten Heeresleitung 
das Verfügungsrecht über die eintiefenden Teile des VIII. Armee- 
korps, besten Ausladung in die Gegend von Henin-Lietard vorverlegt 
worden war. Außerdem wurde die Abbeförderung einer verstärkten Bri¬ 
gade der 15. Infanterie-Division als Heeresreserve nach Douai angeordnet. 
Gleichzeitig empfahl General von Falkenhayn, den Befehl über die An- 
griffsgruppe zur Wiedernahme des verlorenen Geländes „einem mit den 
örtlichen Verhältnißen genau vertrauten General, der Glauben an Erfolg 
und Intereste an der Sache hat, z. V. dem Kommandierenden General des 
VII. Armeekorps^), zu übertragen". 
Kronprinz Rupprecht befahl am Vormittage dem XIV. Armee¬ 
korps nochmals, den heiß umstrittenen Ort Carency unter allen Um¬ 
ständen zu halten. Der Kommandierende General, Generalleutnant 
von Hänisch, gab diesen Befehl an die 28. Infanterie-Division weiter, ließ 
!) General der Infanterie von Claer. 
Die Westfront von Mitte April bis Ansang August 1915.
	        
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