Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Westfront von Mitte April bis Anfang August 1915. 
Richtung fortsetzen, mit rechtem Flügel am Kanal entlang, um den vor dem 
XXVII. Reservekorps stehenden Feind im Rücken zu fassen. Zur Durch¬ 
führung dieser Aufgabe wurde dem XXIII. Reservekorps die Armee¬ 
reserve unter Generalmajor von Rundet (Teile der 43. Reserve-Divi¬ 
sion) zugeführt, deren 86. Reserve-Brigade unverzüglich an Stelle einer 
Brigade der 45. Reserve-Division eingesetzt wurde und diese dadurch für 
Angriffsaufgaben freimachte. Außerdem wurden vom Marinekorps zwei 
Regimenter in den Raum Staden—Houthulst gezogen. 
Im Abschnitt des XXIII. Reservekorps war der linke Flügel 
der 45. Reserve-Division in der Nacht vom 22. zum 23. April von Lizerne 
her mehrfach angegriffen worden. Die deutschen Truppen wiesen die Vor¬ 
stöße zwar ab, waren danach aber nicht mehr imstande, den befohlenen 
Angriff mit nachhaltiger Kraft vorwärtszutragen. So konnte die 45. Reserve- 
Division am 23. April lediglich den Abschnitt des Pperlöe-Vaches westlich 
von Steenstraate erreichen. Vor der 46. Reserve-Division hatte der Gegner 
an der Straße Lizerne—Voesinghe wieder Front gemacht und Verstär¬ 
kungen herangeführt. Auch der Angriff dieser Division konnte infolgedessen 
nur in geringem Maße Boden gewinnen. 
Die Truppen des XXVI. Reservekorps hatten am 23. April 
früh zunächst britische Gegenstöße abzuwehren. Um das Vorwärtskommen 
der 51. Reserve-Division zu fördern, hatte General Freiherr von Hügel 
bereits um 845 vormittags dem Kommandeur der Gastruppen befohlen, 
die noch verfügbaren Gasflaschen im Abschnitte dieser Division einzubauen. 
Aus dem um 12° mittags eintreffenden Armeebefehl zum Angriff entnahm 
der Kommandierende General des XXVI. Reservekorps, daß das Armee- 
Oberkommando „das Unternehmen auf Poperinghe als Hauptoperation, 
das Vorgehen des XXVI. Reservekorps nur als Nebenoperation be¬ 
trachtete. Da für das Vorgehen über den Kanal in Richtung auf Pope¬ 
ringhe nicht genügend Kräfte zur Verfügung standen, war von vornherein ein 
Gelingen dieser Operation in Frage gestellt. Ebenso war das Vorgehen 
des Armeekorps mit rechtem Flügel am Kanal entlang unmöglich, solange 
das Nebenkorps nicht im Besitze von Voesinghe und im weiteren Vorgehen 
auf Poperinghe war. Nur dadurch konnte die starke feindliche Artillerie¬ 
staffel jenseits des Kanals beseitigt werden". Nach den bis zum Nach¬ 
mittage beim Generalkommando des XXVI. Reservekorps einlaufenden 
Meldungen hatte sich der Gegner auf etwa 500 Meter Abstand vor den 
deutschen Linien eingegraben; von Ppern waren Verstärkungen heran¬ 
geführt worden. Gegen 630 abends gingen englisch-französische Kräfte bei¬ 
derseits der Straße Ppern—Pilkem zum Gegenangriff über, französische 
Truppen stießen über die Brücken bei Voesinghe vor. Zwar wurde der
	        
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