Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Der erste Erfolg des Gasangriffs bei Npern. 
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daß sie im Vorgehen auf die Höhen südlich von Pilkem begriffen sei. Vor 
ihrer Front waren anscheinend auch die Artillerie und Reserven des Gegners 
in panikartiger Flucht mit zurückgerisien worden. Dagegen hatte der Feind 
gegenüber der 51. Reserve-Division Unterstützungen nach St. Julien heran¬ 
geführt, die ein Vorwärtskommen erschwerten. Durch Flieger festgestellter 
Vahnverkehr auf der Strecke Hazebrouck—Poperinghe ließ vermuten, daß 
der Gegner weitere Verstärkungen dem Kampffelde zuführte. Die im 
Houthulster Walde zurückgehaltene 102. Reserve-Infanterie-Vrigade wurde 
daher noch in später Abendstunde bis Koekuit vorgeführt. Gegen 930 abends 
meldete die 51. Reserve-Division, daß die beiden Zaanebeek-Übergänge süd¬ 
westlich von Langemarck in Besitz genommen seien; südwärts werde um 
einen weiteren Übergang noch gekämpft. Beiden Divisionen wurde nunmehr 
befohlen, die erreichten Stellungen zu halten und am nächsten Tage den 
Angriff fortzusetzen, die 37. Landwehr-Brigade angewiesen, auf den 
Höhen bei Pilkem eine Stellung als Rückhalt auszuheben. Der Kom¬ 
mandeur der schweren Artillerie erhielt Befehl, während der Nacht die 
Artillerie vorzuziehen und neu zu gliedern, um den Gegner westlich des 
Kanals sowie die Stadt Ppern unter Feuer nehmen zu können. 
Somit hatte am 22. April das XXIII. Reservekorps den Gegner 
zwischen Steenstraate und Het Sas über den Kanal geworfen; das 
XXVI. Reservekorps war bis zu einer Linie südlich Pilkem—nordwestlich 
St. Julien durchgestoßen. Die Beute betrug an unverwundeten Ge¬ 
fangenen rund 1800 Franzosen und 10 Briten, ferner 51 Geschütze, dar¬ 
unter vier schwere, und etwa 70 Maschinengewehre. 
Beim Gegner klaffte am Abend des 22. April zwischen dem Kanal 
und St.Julien eine breite Lücke. Von den Franzosen standen nur 
noch schwache Kräfte südöstlich von Voesinghe und, mit Kanadiern vermischt, 
nördlich von Kersselaere. Die Lücke wurde notdürftig durch britische Truppen 
gesichert, eine zusammenhängende Stellung war nicht mehr vorhanden. Da 
gleichzeitig die bei Ppern liegenden Kanalübergänge unter starkem deutschen 
Feuer lagen, das Truppenbewegungen und Nachschub durch die Stadt er¬ 
schwerte, hatte sich die Lage für den im Ppern-Vogen stehenden Gegner 
bedenklich gestaltet. 
Anter dem Eindruck des Erfolges dieses ersten Kampftages glaubte das 
Oberkommando der 4. Armee, das ursprünglich nur bis zum Z)ser-Kanal 
gesteckte Angriffsziel nunmehr wesentlich erweitern zu können, und erteilte 
am Morgen des 23. April Weisungen für die Fortsetzung des Angriffes 
„in Richtung Poperinghe". Dem XXIII.Reservekorps wurde 
als nächstes Ziel die Linie Pypegaele—Gegend südwestlich von Voesinghe 
zugewiesen. Das XXVI. Reservekorps sollte den Angriff in südlicher 
23. Apr».
	        
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