Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die ö.-u. 1. und 4. Armee gehen hinter die Ikwa und den Styr zurück. 
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Am 16. September wurde es nördlich von Klewan durchbrochen. Das hatte 
die Zurücknahme der ganzen Armee in die Linie Zarzyck—Metelno und 
hinter die Putilowka zur Folge. Nordwärts anschließend bis Kolki am 
Styr nahm das Kavalleriekorps Verndt, dessen Führung Generalmajor Graf 
Herberstein übertragen wurde, von neuem Stellung. Im Raume zwischen 
Styr und Stochod wich die 1. Kavallerie-Division auf die Linie Raznicze— 
Kaszowka zurück. 
Indessen auch in der neuen Stellung vermochten das X. Korps und 
das Kavalleriekorps Herberstein am 17. September den fortdauernden hef¬ 
tigen Angriffen des Feindes nicht standzuhalten; mehrfach durchbrochen, 
mußten sie in eine rückwärtige Linie weichen. Da deren Festhalten bis 
zum Eintreffen von Verstärkungen bei der Erschöpfung der Truppe nicht 
verbürgt schien, befahl Erzherzog Joseph Ferdinand für die kommende 
Nacht den Rückzug der 1. und 4. Armee hinter Ikwa und Styr. Dieser 
konnte in völliger Ordnung durchgeführt werden, da der Feind nirgends 
nachdrängte. Am Abend des 18. September standen Mitte und linker Flü¬ 
gel der 1. Armee abwehrbereit hinter der Ikwa abwärts Dubno, die 4. Armee 
hinter dem Styr bis nördlich von Rozyszcze — mit dem XIV. Korps 
in einer Vrückenkopfstellung östlich von Luck —, anschließend das Kaval¬ 
leriekorps Herberstein (ö.-u. 2., 4., 7. Kavallerie-Division, ein Regiment 
der Polnischen Legion) bis Sokul; das aus der ö.-u. 1., % 2., 9., unga¬ 
rischen 11. Kavallerie-Division und dem Gros der Polnischen Legion (1. 
und 3. Brigade) neugebildete Korps des Generals der Kavallerie Frei¬ 
herrn von Hauer sicherte die Landenge bei Rawoz und am Stochod bis 
Lubieszow. 
2. Die (Dffmfme der Heeresgruppe Einsingen gegen Rowno. 
Karte 6, Skizze 32. 
Der deutsche General st abschef hatte die ungünstige Ent-14*^^sep- 
wicklung der Kämpfe des ö.-u. Nordheeres mit wachsender Sorge verfolgt. em et* 
Schon am 14. September war er an Generaloberst von Conrad mit dem 
Vorschlage herangetreten, die ö.-u. Front in Galizien zur Erhöhung ihrer 
Widerstandskraft hinter die Zlota Lipa zurückzunehmen und durch das bei 
Cholm und Lublin zum Abtransport nach Südungarn bereitstehende ö.-u. 
XVII. Korps zu verstärken. Die verbündeten Heeresleitungen waren in¬ 
dessen übereingekommen, wegen der ungünstigen moralischen Wirkungen 
eines Rückzuges die augenblickliche Front zu halten. Das XVII. Korps 
sollte, selbst auf die Gefahr hin, zum Feldzuge gegen Serbien zu spät zu 
kommen, einstweilen hinter die 2. Armee nach Krasne geschoben werden. 
t Weltkrieg. VIII. Band. 37
	        
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